Doppelbelastung für Robert Harting und Co.
Die Deutschen Meisterschaften in Ulm und am Samstag das Diamond League-Meeting in Paris (Frankreich): Das Wochenende (6./7. Juli) stellt einige Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) vor die Frage: Wage ich einen Doppelstart? Drei wollen diese Belastung in Angriff nehmen. Außerdem will sich der sechsmalige Olympiasieger Usain Bolt (Jamaika) in der französischen Hauptstadt in Form sprinten.

In Paris geht der Kampf um Punkte weiter - und der 23 Jahre alte Zweibrücker mischt wieder mit. Einen Tag später will er dann in Ulm mit um den DM-Titel springen. In Paris wird vor allem Lokalmatador Renaud Lavillenie (Frankreich) hochmotivert an den Start gehen, nachdem er in Lausanne mit einem Salto Nullo Punkte im Diamond Race liegen gelassen hat.
Dominiert Christina Obergföll weiter?
Für Christina Obergföll geht es darum, dem Gesamtsieg wieder einen Schritt näher zu kommen. Die Speerwerferin der LG Offenburg hat nach drei Siegen bei drei Diamond League-Meetings schon zwölf Punkte auf dem Konto. Wenn der Olympia-Zweiten wieder der weiteste Wurf gelingt, ist ihr der Sieg im Diamond Race nicht mehr zu nehmen.
Wettkampfhärte will sich Robert Harting holen, der wie Christina Obergföll ebenfalls am Sonntag in Ulm dran ist. Der Diskuswerfer trifft in Paris unter anderem auf den Olympia-Zweiten Ehsan Hadadi (Iran), der heiß darauf ist, dem Deutschen die nächste Niederlage beizubringen. Der Berliner nimmt die sportliche Herausforderung gerne an und freut sich, dass die Konkurrenz wieder mehr in den Fokus rückt und nicht mehr nur noch die Anzahl seiner Siege gezählt wird.
Ebenfalls in Paris am Start sein wird Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg), die auf einen Platz in den Top Drei hoffen darf. Der Sieg geht aber nur über Weltmeisterin und Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland), die in diesem Jahr schon 20,88 Meter stehen hat.
Kommt Usain Bolt besser in Fahrt?
Noch läuft es nicht rund für den Superstar der Leichtathletik: Gerade über 100 Meter fehlte Usain Bolt bisher ein Stück bis zur Topform. Deshalb verzichtete der Jamaikaner auf einen Start in Ostrava (Tschechische Republik) und blieb lieber noch eine Woche länger in der Heimat, um dort zu trainieren.
Über 200 Meter hat er mit 19,79 Sekunden in Oslo (Norwegen) schon eine annehmbare Zeit vorgelegt, an die er in Paris anknüpfen will. Die gleiche Zeit hat Landsmann Warren Weir stehen, erzielt bei den Jamaikanischen Meisterschaften, bei denen Usain Bolt auf diese Strecke verzichtete. Das Duell wird in Paris nachgeholt.
Blanka Vlasic gegen Anna Chicherova
In Bühl hat sich Blanka Vlasic mit einem Sprung über zwei Meter ganz vorne in der Welt zurückgemeldet - und war zu Tränen gerührt. Zum ersten Mal geht die Kroatin seitdem wieder an den Start und kann Weltmeisterin und Olympiasiegerin Anna Chicherova (Russland) ihre zurückgewonnene Stärke demonstrieren.
Aber auch junge Konkurrenz aus Übersee drängt nach vorn: Die Olympia-Zweite Brigetta Barrett hat bei den US-Meisterschaften 2,04 Meter überwunden. Höher als die 22-Jährige ist in diesem Jahr noch keine Athletin gesprungen.
Über 400 Meter kommt es zu einer Neuauflage des Duells Kirani James (Grenada) gegen LaSawn Merritt (USA). Dank ihres Titel bei den US-Meisterschaften über 100 Meter darf sich English Gardner erstmals in einem international besetzten Einzelrennen in Europa beweisen. Zwei Olympiasieger machen sich im Hürdensprint auf die Suche nach ihrer Form: Aries Merritt (USA) und Dayron Robles (Kuba).