Doppelsieg für Leverkusen in Lage
Mit einem eindrucksvollen Doppelsieg für den TSV Bayer 04 Leverkusen endete am Sonntag das DJMM-Finale in Lage. Die weibliche Jugend der Farbenstädter hätte ihrem Trainer Manfred Fink kein schöneres Abschiedsgeschenk bereiten können. Mit 11.901 Punkten setzten sie sich gegen die LG Olympia Dortmund (11.716) und dem SC Potsdam (11.715) durch.
Die Leverkusenerinnen bereiteten Manfred Fink einen schönen Abschied (Foto: Müller)
"Ich habe in den letzten Jahren noch nie soviel gezittert. Zudem hatten wir im Vorfeld noch nie so viele Probleme. Wir haben jedoch nicht darüber geredet, um den anderen Mannschaften nicht zuviel Auftrieb zu geben", verriet Manfred Fink, der nun in den wohlverdienten Ruhestand geht. In den letzten 32 Jahren betreute er mit großem Engagement Leverkusener Teams bei DJMM-Wettkämpfen. In Lage konnte er sich über den 15. Titelgewinn freuen, eine im DLV einmalige Bilanz.Bei den siegreichen Leverkusenerinnen zeigte vor allem Anne-Kathrin Elbe großen Mannschaftseinsatz. Die 19-Jährige hatte bei der Junioren-WM in Peking (China) wegen einer Magen-Darm-Grippe fünf Kilogramm an Gewicht verloren. Zudem zog sie sich vor einer Woche beim DKB-Cup-Finale in Elstal auf einer Aschenbahn eine Muskel- und Knieverletzung zu, so dass sie in Lage stark angeschlagen antrat.
Leverkusenerinnen gehandicapt
Dennoch erreichte sie 12,25 Sekunden über 100 Meter, 14,52 Sekunden über 100 Meter Hürden und 5,97 Meter im Weitsprung. "Ich habe zwischen den Wettkämpfen meine Beschwerden immer mit Eisspray behandelt. Das verschaffte mir ein wenig Linderung", sagte Anne-Kathrin Elbe, die nun froh ist, erst einmal ihre Verletzungen auskurieren zu können.
Auch Annett Horna startete gehandicapt. Die Deutsche Jugendmeisterin über 800 Meter beschränkte sich wegen einer Blasen-Entzündung am zweiten Wettkampftag lediglich auf den 3.000-Meter-Lauf, wo sie mit 10:19,75 Minuten deutlich über ihrer letztjährigen Bestzeit von 9:45,30 Minuten blieb.
Bestzeit für Mawoin Beavogui
Mawoin Beavogui (TV Wattenscheid 01) versuchte anfangs, mit Annett Horna Schritt zu halten, doch ab Streckenmitte musste sie die Leverkusenerin ziehen lassen. Mit 10:35,43 Minuten verbesserte sich die Deutsche B-Jugendmeisterin über 800 Meter um vier Sekunden. Auf ihrer Spezialdistanz erzielte sie nach einer 400-Meter-Zwischenzeit von 61 Sekunden praktisch im Alleingang beachtliche 2:10,62 Minuten.
Für eine weitere gute Einzelleistung sorgte die Potsdamerin Annett Engel, die im Hochsprung respektable 1,84 Meter meisterte. An 1,88 Metern scheiterte die Dritte der Junioren-WM nur knapp. "Der Wind hat mir einige Probleme bereitet. Zudem hat mir zum Schluss die Kraft gefehlt", erklärte die 1,92 Meter große Springerin, die sich zum Ziel gesetzt hat, im kommenden Jahr ihre eigene Körpergröße zu überspringen.
Bei der männlichen Jugend A lieferte sich der TSV Bayer 04 Leverkusen einen heißen Kampf mit dem LC Cottbus, den die Schützlinge von Ingrid Thyssen mit 16.622 zu 16.525 Punkten für sich entschieden. "Wir haben noch nie solch eine hohe Punktzahl erzielt. Dies spricht für das hohe Niveau dieses Wettkampfs", befand die elfmalige deutsche Speerwurfmeisterin, die im dritten Jahr die männliche Jugend der Farbenstädter betreut und nun den begehrten Hattrick schaffte.
Robin Schembera noch gut in Form
Bei hervorragend eingestellten Leverkusenern präsentierte sich Robin Schembera in einer recht guten Spätform. Der Deutsche Jugendmeister über 800 Meter überraschte über 400 Meter in 48,75 Sekunden. Zwar ist er mit 48,42 Sekunden schon einmal schneller gelaufen, doch nach dem Rennen stellte er zufrieden fest: "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich zum Saisonausklang noch einmal solch eine gute Zeit laufen würde." Auch die 2:27,55 Minuten des Leverkuseners über 1.000 Meter waren äußerst wertvoll für die Mannschaft des TSV Bayer 04 Leverkusen, genauso wie die 5,00 Meter von Marvin Reitze im Stabhochsprung.
Für eine weitere gute Laufleistung sorgte Falko Zauber (LG Nord Berlin), der allerdings im Ziel des 3.000-Meter-Laufes nach 8:27,95 Minuten "stehend k.o." war. "Die letzten beiden Runden waren für mich ein Alptraum, denn die Saison war für mich doch recht lang", bemerkte der deutsche 1.500-Meter-Jugendmeister, der zum Saisonauftakt über 3.000 Meter schon einmal sechs Sekunden schneller gewesen war.
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