| Borsig Meeting

Doppelsieg für Robin Erewa in Gladbeck

Er ist gestrauchelt, aber nicht gefallen: Favorit Robin Erewa hat sich am Samstag in Gladbeck sowohl über 100 (10,55 sec) als auch über 200 Meter (21,00 sec) durchgesetzt – obwohl er im 100-Meter-Finale kurz aus dem Tritt gekommen war. Die Siege bei den Frauen teilten sich Inna Weit und Anne Christina Haack. Der Sprint-Nachwuchs präsentierte sich in Bestform.
Silke Morrissey

Ein wenig war der Jetlag nach der Rückreise aus dem Trainingslager in Clermont, Florida (USA) den deutschen Sprintern, die am Samstag beim Borsig Meeting in Aktion waren, dann doch anzumerken. Dennoch waren sie sich einig: Ein Test unter Wettkampf-Bedingungen ist für die Akklimatisierung genau das Richtige – besser als einsame Trainingssprints im heimischen Stadion.

200-Meter-Spezialist Robin Erewa machte es über 100 Meter spannend, als er kurz vor dem Ziel ein wenig strauchelte. Dann brachte er den Sieg aber doch noch bis über die Ziellinie, in 10,55 Sekunden zeitgleich mit seinem Teamkollegen Maximilian Ruth. Zum Abschluss des Tages absolvierte Erewa auch noch die halbe Stadionrunde, bei mittlerweile recht kühlem Wind. Seine Zeit von 21,00 Sekunden: doch deutlich über der Leistung der Vorwoche, als er in Clermont in 20,49 Sekunden zur WM-Norm gestürmt war.

Die schnellste Zeit des Tages über 100 Meter der Frauen gelang Inna Weit (LC Paderborn): Im Vorlauf wurden 11,60 Sekunden gestoppt, im Finale 11,66 Sekunden. Dahinter kam Anne Christina Haack (TV Wattenscheid 01; 11,74 sec) ein, die ihre Saisonvorbereitung ebenfalls in Übersee absolviert hatte – mit dem Höhepunkt der Bronzemedaille über 4x200 Meter bei der Staffel-WM auf den Bahamas. Auf dieser Einzelstrecke holte sie sich in Gladbeck den Tagessieg (24,27 sec).

U20-EM-Normen über 400 Meter Hürden

Jubel gab es nach dem Zieleinlauf über 400 Meter Hürden von zwei U20-Athletinnen: Laura Gläsner (SV Germania Helmstedt) und Lokalmatadorin Laura Nürnberger blieben in 58,48 und 59,29 Sekunden unter ihren alten Hausrekorden und zugleich unter der Norm für die U20-Europameisterschaften in Eskilstuna (Schweden; 16. bis 19. Juli). Laura Gläsner kann sich damit auf den zweiten internationalen Einsatz in Folge freuen: 2014 war sie in Eugene (USA) im Halbfinale der U20-WM, mit der 4x400 Meter Staffel landete sie sogar auf dem Bronzerang.

Auch Chantal Butzek (LC Paderborn) konnte im 100-Meter-Vorlauf auf Anhieb den Richtwert für die U20-EM abhaken: 11,80 Sekunden sind gefordert, bei Bestzeit von 11,74 Sekunden blieben die Uhren für sie im Vorlauf stehen, das Finale entschied sie in 11,81 Sekunden für sich. Nina Braun (CVJ Siegerland; 11,90 sec) deutete ebenfalls ihr Potenzial an.

Bestzeiten für die Nachwuchssprinter 

Sogar noch schneller als die bis zu drei Jahre ältere Konkurrenz war U18-Siegerin Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01), die im Vorlauf mit 11,73 Sekunden den Richtwert für die U18-WM in Cali (Kolumbien; 15. bis 19. Juli) unterbot und auch im Finale noch einmal starke 11,86 Sekunden folgen ließ.

Kai Köllmann (TV Wattenscheid 01) hat sich mit der Sprintstaffel bereits für eine Reise nach Eskilstuna empfohlen. Über 100 Meter nähert er sich der Norm von 10,60 Sekunden und ist am Samstag im Vorlauf bei 10,65 Sekunden angekommen - schneller war er noch nie unterwegs.

Organisator Heiner Preute war nach einem langen Tag im Gladbecker Stadion gleich doppelt zufrieden: Als C-Kader-Bundestrainer 400 Meter Hürden weiblich freute er sich über die Normen seiner Athletinnen, von denen er eine selbst trainiert. Als „Mädchen für alles“ beim Borsig Meeting zog er ein positives Meeting-Fazit: „Das war ein gigantisches Sportfest“, sagte er. „Trotz der vielen Teilnehmer haben wir den Zeitplan gehalten. Alle haben mit angepackt, von den ganz Kleinen bis zu den ganz Großen. Wir haben viel Lob erhalten und ich habe viele zufriedene Gesichter gesehen.“

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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