
Doppelsieg und EM-Normen für Speerwerferinnen
Das war ein Wettkampf nach Maß für die Leverkusener Speerwerferinnen: Die Olympia-Dritte Linda Stahl siegte am Samstag beim Winterwurf-Europacup in Leiria (Portugal) mit 61,20 Metern vor ihrer Vereinskollegin Katharina Molitor (60,97 m). Beide hakten damit auch die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) geforderte EM-Norm (60,50 m) ab.
Die 28-jährige Linda Stahl, die vor dem Medizinexamen steht, schob sich im dritten Versuch mit 61,20 Metern an die Spitze und gab die Pole Position bis zum Ende nicht mehr ab.
"Die Norm für Zürich abgehakt und für das Team gewonnen. 61,20 Meter mit der 'Technik' werfen kann auch nicht jeder", meinte Linda Stahl auf Facebook, "es ist also noch viel Luft nach oben."
Sie war direkt aus einem Trainingslager in Monte Gordo nach Leiria gekommen. "Dort hatten wir viel geworfen. Eigentlich habe ich momentan aber eher mein Examen im Kopf, so dass das jetzt wirklich die Pflicht war. So war es dann auch in Ordnung", sagte Linda Stahl.
Estin Liina Laasma glänzt mit Landesrekord
Trainingspartnerin Katharina Molitor kam ihr im letzten Durchgang mit ihrem Wurf auf 60,97 Meter noch sehr nahe. Damit waren die beiden deutschen Speerwerferinnen die einzigen der 17 Athletinnen starken Frauen-Konkurrenz, die über 60 Meter hinaus warfen.
In der U23-Konkurrenz fehlten Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 56,85 m) nur sechs Zentimeter zur drittplatzierten Französin Prescilla Lecurieux. Die frühere U18-Weltmeisterin zeigte damit ein höheres Niveau als vor Jahresfrist und konnte durchaus zufrieden sein. Platz eins holte sich die herausragende Estin Liina Laasma, die mit einem Landesrekord von 63,17 Metern aufwartete.
Christoph Harting Dritter - Shanice Craft Zweite
Im Diskuswerfen schaffte es der Berliner Christoph Harting mit 62,56 Metern als Dritter hinter dem Russen Viktor Butenko (64,38 m) und dem Niederländer Erik Cadée (63,56 m) auf das Podest. Vorjahressieger Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 62,12 m) reihte sich dahinter ein. Beide DLV-Werfer hatten sich aber mehr vorgenommen.
Shanice Craft erreichte im U23-Kugelstoßen einen beachtlichen zweiten Platz. Die Mannheimerin erzielte 17,16 Meter. Besser war nur die türkische U18-Weltmeisterin Emel Dereli (17,33 m).
Paweł Fajdek schlägt Krisztián Pars
Zum Abschluss des ersten Tages entwickelte sich im Hammerwerfen der Männer das erwartete Duell zwischen dem polnischen Weltmeister Paweł Fajdek und dem ungarischen Olympiasieger Krisztián Pars. Ein guter Wurf auf 78,75 Meter genügte Paweł Fajdek zum Sieg.
Sein stärkster Konkurrent mühte sich vergeblich. Krisztián Pars übertraf zwar gleich fünfmal die 77 Meter und zeigte damit mehr Konstanz, seine beste Weite schlug aber trotzdem nur mit 77,96 Metern zu Buche. Das war Platz zwei. Der Deutsche Meister Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnte nicht in den Kampf um die vorderen Plätze mit eingreifen. Er wurde mit 73,46 Metern Siebter.
Der Leitende Bundestrainer Wurf Jürgen Schult durfte sich am Samstag vor allem über die EM-Normen der Speerwerferinnen freuen, machte bei guten Bedingungen insgesamt aber vor allem "durchschnittliche Ergebnisse" aus. Am Sonntag greifen einige weitere DLV-Asse in das Geschehen ein, darunter die Olympia-Fünfte im Hammerwerfen, Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt), und die U20-Weltmeisterin im Diskuswerfen, Anna Rüh (SC Neubrandenburg).
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