Gleich zwei Medaillen haben die deutschen Leichtathleten am Donnerstag, dem vierten Tag der Leichtathletik-Wettkämpfe bei der 30. Sommer-Universiade in Neapel abgeräumt. Über 200 Meter feierten Jessica-Bianca Wessolly und Lisa-Marie Kwayie einen Doppel-Erfolg.
Zwei deutsche Sprinterinnen auf dem Treppchen: Dieses schöne Bild bescherten am Donnerstagabend bei der Universiade in Neapel (Italien; 3. bis 14. Juli) Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) und Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF) den deutschen Sportfans. Über 200 Meter hatten sie erneut bewiesen, wie viel Spannung in knapp 23 Sekunden liegen kann.
Denn nach dem Start hatte es eine Zeit lang so ausgesehen, als könne in diesem Rennen gar der erste Titel für die deutsche Delegation herausspringen. Lisa-Marie Kwayie kam am besten aus den Blöcken und auch als erste aus der Kurve. Doch auf den letzten Metern fehlte, auch angesichts der 100 Meter-Läufe, die sie bereits in den Beinen hatte, das Stehvermögen. Kurz vor der Ziellinie wurde die Vorlaufschnellste von der Mannheimerin und der Weißrussin Krystsina Tsimanouskaya (23,00 sec) gestellt und überholt. Für Jessica-Bianca Wessolly, die in Saisonbestzeit von 23,05 Sekunden Silber holte, war es der größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
„Es ist ein Hammergefühl, bei einer internationalen Meisterschaft eine Medaille zu holen. Ich musste bis zum Schluss richtig kämpfen und konnte auf den letzten Metern nochmal meine Stärke ausspielen und meine Leistung abrufen. Deshalb bin ich richtig glücklich über Silber, auch wenn nur fünf Hundertstel zu Gold gefehlt haben“, sagte die amtierende Deutsche Meisterin. Nur drei Hundertstel fehlen der 22-Jährigen nach dieser Zeit noch bis zur WM-Norm (23,02 sec).
Zweite Medaille für Lisa-Marie Kwayie
Für Lisa-Marie Kwayie war es nach Bronze über die 100 Meter bereits die zweite Medaille bei diesen Meisterschaften. In 23,11 Sekunden stellte sie zudem erneut eine Bestzeit im San Paolo-Stadion auf und blieb damit auch unter der zweiten Norm, der Stabilisationsnorm, für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober).
„Ich bin unglaublich glücklich. Ich habe bei der Universiade zwei Medaillen mitgenommen und bin Bestzeit gelaufen. Ich konnte hier unglaublich viele Erfahrungen sammeln, besser hätte ich es gar nicht machen können“, sagte die 22-jährige Studentin der HS Berlin.
Joshua Abuaku läuft auf Platz sieben
Über 400 Meter Hürden lief Joshua Abuaku (LG Eintracht Frankfurt) in 50,44 Sekunden auf Platz sieben. Nicht zu schlagen war der Brasilianer Alison Santos (48.57 sec). Kugelstoßerin Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) landete beim Sieg der Kanadierin Sarah Mitton (18,31 m) mit 16,33 Metern auf dem neunten Platz.
Souverän einen Platz im Finale sicherte sich die Hallen-EM-Teilnehmerin Imke Onnen (Hannover 96), ihr reichten in der Hochsprung-Qualifikation 1,80 Meter. Nichts anbrennen ließ auch die Berlinerin Caterina Granz über 1.500 Meter, die gar mit 4:19,15 Minuten die beste Vorlaufszeit anbieten konnte. Im Finale stehen am Samstag auch die beiden Diskuswerfer Henning Prüfer (SC Potsdam; 60,93 m) und Maximilian Klaus (LAC Erdgas Chemnitz; 58,83m).
Eine starke Leistung lieferte die Siegerin über 100 Meter Hürden ab. Die Italienerin Luminosa Bogliolo holte in 12,79 Sekunden ihren ersten internationalen Titel. Sie steht aktuell auf Platz zwei in Europa.
Die Wettkämpfe werden live auf Eurosport und fisu.tv übertragen. Alle Zeiten und Links finden Sie in unserer TV-Übersicht.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…
