Dortmund bietet letzte Chance für Göteborg
Die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund bieten am Wochenende (23./24. Februar) den DLV-Athleten die letzte Chance, um noch auf den Zug zur Hallen-Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) aufzuspringen.
Bislang haben 28 Aktive die Normen erfüllt. DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen gab sich am Donnerstag bei einer DLV-Pressekonferenz in Dortmund davon überzeugt, dass "mit 30 Normerfüllern auf jeden Fall zu rechnen" sein wird.Kandidaten auf ein Last-Minute-Ticket könnten neben Hürdensprinterin Cindy Roleder (LAZ Leipzig), Mittelstreckler Carsten Schlangen (LG Nord Berlin), der sich noch zwischen den 1.500 und den 3.000 Metern entscheiden und auf ein schnelles Rennen hoffen muss, und Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburger SV), der seinerseits den Rehlinger Dauerrivalen Christian Reif zum Duell herausfordern wird, auch die Dreispringerinnen Jenny Elbe (Dresdner SC) und Kirstin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) sein.
Für reichlich Spannung ist in der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle aber auch in den anderen Entscheidungen gesorgt. "Der Stabhochsprung der Männer wird ein großes Highlight", versprach Thomas Kurschilgen bereits jetzt. Dort wird der Olympia-Zweite Björn Otto (ASV Köln) von fünf weiteren Kollegen herausgefordert, die auch schon die Hallen-EM-Norm übersprungen haben.
Verena Sailer muss verzichten
Die Vorzeichen stimmen jedenfalls. "Die Hallen-DM hat für den DLV einen hohen Stellenwert. Ich bin überzeugt, dass wir hier hochklassige Felder sehen werden", sagte dazu Thomas Kurschilgen, der aber auch darauf hinwies, dass man nach dem zurückliegenden Olympiazyklus das Jahr 2013 differenziert betrachten und ausgewählten Spitzenathleten eine Regenerationsphase zugestehen muss.
Mit Verena Sailer musste Thomas Kurschilgen auch eine Absage verkünden. Die Mannheimer Sprinterin fällt wegen eines grippalen Infekts für die Titelkämpfe aus, peilt aber weiterhin die Hallen-EM an.
Abschiedsrennen von Jana Hartmann
Für Jana Hartmann geht hingegen am Wochenende das Kapitel Leistungssport nach zwanzig Jahren zu Ende. Die Lokalmatadorin von der LG Olympia Dortmund wird mit ihren Starts über 800 Meter und mit der Staffel von der großen Bühne abtreten.
"Ich freue mich auf das Leben nach dem Leistungssport. Es war von vornherein geplant, mich mit den Meisterschaften zu verabschieden", erklärte die 31-Jährige. Ein Grund sei für die Polizistin der Schichtdienst: "Ich kann nicht mehr so trainieren wie bisher und ich bin eine Athletin, die auf keinen Fall hinterherlaufen möchte."
Entsprechend stellt sie sich auch in Dortmund der Favoritenrolle: "Damit kann ich gut umgehen. Ich bin ein bisschen nervös, aber ich freue mich auf das Rennen mit Heimvorteil."
Live-Stream auf leichtathletik.de
DLV-Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski freut sich auf die bereits seit einigen Tagen komplett ausverkaufte Halle und sieht dies durchaus als Anlass für eine Diskussion zu einer künftigen Austragung der Hallen-Meisterschaften auch in der großen Westfalenhalle: "Die Nachfrage ist aufgrund der sportlichen Leistungen anders als noch 2008." Das gilt auch für das Medieninteresse. Über 100 Journalisten und Fotografen werden in Dortmund erwartet.
Frank Kowalski wies besonders auf den geplanten Live-Stream auf leichtathletik.de hin, der am Samstag um 11.20 Uhr und am Sonntag um 13.45 Uhr beginnen wird. Vier Kameras sind für zehn Stunden Live-Übertragung im Einsatz. Markus Röhrig führt als Kommentator des Live-Streams durch die Veranstaltung.
Für Friedrich Dieck, Leiter Sportstätten OSP Westfalen GmbH, hat unterdessen der Countdown schon begonnen. Für ihn zählt der Samstagvormittag. "Ich bin mir sicher, wir werden die Halle so übergeben, dass sehr gute Rahmenbedingungen für Deutsche Meisterschaften vorhanden sind", sagte er.
DLV-Pressekonferenz mit Friedrich Diek, Thomas Kurschilgen, Jana Hartmann und Frank Kowalski (Foto: Peter Middel)
Deutsche Hallen-Meisterschaften
Dortmund (23./24. Februar)