DOSB lädt japanische Kinder ein
Der Sport will dazu beitragen, die Folgen der Naturkatastrophe in Japan zu lindern. Deshalb hat das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes auf seiner 42. Sitzung am Mittwoch in Hamburg konkrete Hilfe für die Opfer beschlossen. In den nächsten Monaten sollen 100 japanische Kinder durch die Deutsche Sportjugend zu Sportfreizeiten nach Deutschland eingeladen werden.
Sie sollen sich hier von den schrecklichen Ereignissen erholen können. Dafür stellen wir 100.000 Euro aus der DOSB-Stiftung zur Verfügung. Der Restbetrag soll durch Spenden eingeworben werden. Wir rufen unsere Mitgliedsorganisationen zu Spenden auf an die Stiftung Deutscher Sport, Stichwort: Japanhilfe, Kontonummer: 0096182600, BLZ: 500 800 00, Dresdner Bank, Frankfurt am Main. Spendenbescheinigungen können per Mail bei Christine Baatz angefordert werden.Der Sport steht in dieser schweren Stunde an der Seite des japanischen Sports. Präsident Thomas Bach hat seinem japanischen NOK-Kollegen Tsunekazu Takeda am Tag nach der Naturkatastrophe in einem Brief sein tiefes Mitgefühl ausgedrückt und Hilfe des DOSB angeboten. Die dsj veranstaltet bereits seit Jahrzehnten einen deutsch-japanischen Simultanaustausch. Die deutsch-japanische Freundschaft begeht in diesem Jahr zudem ihr 150. Jubiläum.
Gesellschaftspolitische Themen
Anlässlich seiner Sitzung hat das Präsidium zusammen mit dem Präsidenten des Hamburger Sportbundes, Günter Ploß, den neuen Ersten Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz, getroffen. Dabei standen die gesellschaftspolitischen Themen des Sports wie Integration, die Ganztagsschule, die dritte Schulsportstunde oder der Zugang von sozial Schwachen zum Sport im Mittelpunkt. Scholz betonte die soziale Rolle des Sports. Wir haben weitere Gespräche vereinbart, unter anderem zu internationalen Sportveranstaltungen in Hamburg.
Für die Premiere der Olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck im Januar 2012 hat das Präsidium DOSB-Leistungssportdirektor Ulf Tippelt zum Chef de Mission ernannt. Wie bei den Spielen im August 2010 in Singapur wird ihm Benjamin Folkmann von der Deutschen Sportjugend als Stellvertreter zur Seite stehen. Die Mannschaft wird höchstens 83 Athletinnen und Athleten umfassen.
Nominiert werden sie von einer Kommission mit Vizepräsidentin Christa Thiel, dem dsj-Vorsitzenden Ingo Weiss, Aktivensprecher Christian Breuer, Generaldirektor Michael Vesper und Ulf Tippelt. Wie schon in Singapur wird die dsj zudem im Rahmen der Jugendspiele ein sogenanntes dsj-academy-camp für junge Journalisten, Schiedsrichter, für Nachwuchstrainer und junge Offizielle veranstalten.
Klimaschutz im Sport
Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass der DOSB mit seinem Projekt "Klimaschutz im Sport" zum Ausgewählten Ort 2011 der Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" erkoren worden ist. Die Auszeichnung findet voraussichtlich am 5. September im Rahmen eines Forums für die Umweltverantwortlichen der Fachverbände statt.
Konkrete Maßnahmen der Initiative sind das Internetportal www.klimaschutz-im-sport.de die Förderung von Klimaschutzprojekten der DOSB-Mitgliedsorganisationen, ein Klimaschutz-Wettbewerb, die Entwicklung von Bildungsmaterialien und die Organisation von Fachveranstaltungen. Zu weiteren Orten im Land der Ideen 2011 zählen unter anderem der Deutsche Golf Verband mit seinem Umweltschutzprogramm "Golf und Natur" sowie der Deutsche Skiverband mit einem Schulsportprojekt.
Wir werten es als gutes und ermutigendes Zeichen, dass der Sport auch von den Bundesministerien zunehmend zur Mitarbeit eingeladen wird. So ist der Sport beispielsweise Hauptpartner in der jüngst von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, gegründeten Allianz für Bildung.
„Hartz IV“-Reform
Konkreter wird die Zusammenarbeit nun beim Thema "Hartz IV"-Reform. Bundesrat und Bundestag haben sie am 25. Februar verabschiedet. Schon Ende Januar hatten Walter Schneeloch und Ingo Weiss in Berlin zu einer ersten Informationsveranstaltung des DOSB und der dsj eingeladen. Bundesweit gültige Regeln wird es nicht geben. Das Bildungs- und Teilhabepaket wird nun auf kommunaler Ebene durchgesetzt und muss dort auch den Vereinen nahegebracht werden. Wir bereiten deshalb ein Rundschreiben vor, das wir in Kürze an die Landessportbünde versenden.
Einen ersten Teilerfolg können wir schon verzeichnen: Aufwandsentschädigungen für eh-renamtliche Tätigkeiten und für Übungsleiter werden bis 175,00 Euro monatlich weiterhin nicht auf den Regelbedarf angerechnet.
Auch diese Beispiele zeigen: Der Sport ist eine anerkannte gesellschaftliche und politische Kraft in Deutschland. Um diese weiter zu stärken, möchte der DOSB wissen, welche ökonomische Bedeutung der Sport in Deutschland hat. Diese Frage soll ein Forschungsprojekt beantworten, das wir bei der Deutschen Sporthochschule in Köln in Auftrag geben.
Frauen an die Spitze
Das Präsidium befürwortet zudem das Projekt "Frauen an die Spitze". Es soll die Förderung von Frauen in Führungspositionen des Sports in den kommenden Jahren weiter vorantreiben, zum Beispiel mit Führungstalente-Camps, Organisations-beratung, einem Mentoring-Projekt oder dem Verbandspreis für gute Verbandsarbeit. Dafür stellen wir Finanzmittel zunächst für 2011 und 2012 zur Verfügung.
Auf Empfehlung des Präsidialausschusses Breitensport/Sportentwicklung hat das Präsidium beschlossen, den DOSB-Preis PRO EHRENAMT fortzuführen. Damit wollen wir jährlich weiterhin Personen oder Institutionen ehren, die sich in besonderem Maße um die Verbesserung der Rahmenbedingungen ehrenamtlicher Arbeit im Sport verdient gemacht haben.
Wir gratulieren Ingo Weiss zur Wahl zum neuen Vorsitzenden des Vereins Deutsches Sport & Olympia Museum und Gudrun Doll-Tepper, die zur Stellvertreterin gewählt wurde. Das Präsidium würdigt die verdienstvolle Arbeit des langjährigen Vorsitzenden Walther Tröger, der aus Altersgründen nicht mehr kandidiert hat.
Die 8. Mitgliederversammlung des DOSB wird am 8. Dezember 2012 in Stuttgart stattfinden.
Schließlich hat das Präsidium auf Vorschlag des Direktoriums die Besetzung weiterer Gremien beschlossen, die das Direktorium beraten sollen.
Der Beirat Sportentwicklung hat nun die folgenden Mitglieder:
1. "Vielfalt fördern und Chancengleichheit herstellen"
Sebastian Braun (Engagementpolitik, Integration), Ilse Hartmann-Thews (Diversity), Nadja Schott (Ältere) und Manfred Wagner (Familie);
2. "Gesundheit und Prävention" Winfried Banzer (Prävention); Christine Graf (Settingansätze) und Uwe Dresel (Prävention)
3. "Sport braucht nachhaltige Räume" Lüder Bach (Sportstättenentwicklung), Ulrich Clausing (Rechtsmonitoring und Rechtsberatung "Umwelt- und Naturschutzrecht"), Rainer Danielzyk (Stadtentwicklung), Natalie Essig (Sportstättenbau), Michael Pütsch (Umwelt-, Natur- und Klimaschutz), Klaus Hebborn (Kommune und Sport) und Christian Wopp (Sportentwicklungsplanung)
Für den Beirat Bildung und Olympische Erziehung hat das Präsidium Thomas Urban und Ralph Lehnert nachberufen.
Der Medizinischen Kommission gehören an:
Dr. Bernd Wohlfarth (Vorsitz, TU München/IAT Leipzig),
Privatdozentin Dr. Birgit Friedmann-Bette (Universitätsklinikum Heidelberg),
Prof. Dr. Tim Meyer (Universität des Saarlandes, Saarbrücken),
Prof. Dr. Frank Mayer (Universität Potsdam),
Dr. Christian Schneider (Schön-Klinik, München-Harlaching),
Dr. Martin Engelhardt (Klinikum Osnabrück).
Die nächste Präsidiumssitzung findet am 24. Mai in Berlin vor unserem Parlamentarischen Abend statt.