Rückenstoßtechnik - Übergang zum Aufbautraining I
Der angehende Kugelstoßer sollte schon im Grundlagentraining (über die Empfehlungen des derzeitigen Rahmentrainingsplans, der als Ziel den Stoß aus dem rückwärtigen Angehen nennt, hinausgehend) die Rückenstoßtechnik auf hohem altersgemäßem Niveau erlernen.
Rückenstoßtechnik
Am Ende des Grundlagentrainings sollten bei den fortgeschrittenen, engagierten Aktiven gewisse vorrangigen Bewegungsmerkmale (flaches Angleiten über die Ferse mit deutlich aktivem Übergang in die Ausstoßbewegung; aktive Druckbeinarbeit nach vorn-oben gegen das nicht nachgebende Stemmbein; deutlicher Spannungsaufbau durch verzögerten Stoßarmeinsatz vor dem Ausstoß; gute Gesamtdynamik des Stoßes mit zunehmender Beschleunigung zum Ausstoß hin) gut ausgeprägt sein, ehe sich das Aufbautraining daran anschließt.Methodische Übungsreihen sind ein lange bekanntes Verfahren, um Bewegungen zu erlernen. Sie berücksichtigen wichtige Grundsätze wie "Systematisches Vorgehen, "Vom Leichten zum Schweren, "Vom Einfachen zum Komplexen usw. In der Praxis erfolgt dabei aber häufig eine Reduktion auf wenige aufeinander aufbauende Übungen. Für das Kugelstoßen beinhaltet das die Übungsabfolge 1. Frontalstöße, 2. Standstöße 3. Angleitstöße, womit das Erlernen der Grundform einigermaßen abgesichert ist. Für den Übergang vom Grundlagen- zum Aufbautraining allerdings ist dieses Vorgehen nicht ausreichend differenziert. Der Trainer sollte sein Repertoire um Bewegungsvielfalt, zwinge Situationen und spezielle Formulierungen ergänzen.
Dieser erste Teil zeigt die Wichtigkeit von Imitationsübungen und gibt dazu konkrete Hinweise.
Was der Trainer tun kann
Imitationen
1. Standanstoß "Arm-Lupe"

Ausführung:
– Der Athlet hält die Arme während der gesamten Übung gestreckt in Verlängerung der Schulterquerachse.
– Aus der Stoßauslage drückt der Athlet mit einer Dreh-Schwenkbewegung aus dem rechten Bein die Hüfte vor.
– Die Imitationsbewegung bis in die Abstoßposition mit einer Körperstreckung auf dem linken Stemmbein ausführen.
Hinweise:
– Die gestreckten Arme führen dazu, dass die gewünschten und unerwünschten Bewegungen des Rumpfs durch die langen Armhebel überproportional verdeutlicht werden (Lupeneffekt). Der Trainer kann die Bewegung besser sehen, der Athlet fühlt durch die Arme besser seine Position.
– Die Arm-Schulter-Achse soll immer parallel zum Boden bleiben.
– Die Dreh-Druckbewegung vom Stemmbein her und die kontrollierte Ausstoßposition im Gleichgewicht wird dem Athleten verdeutlicht.
2. Angleiten und Ausstoßen "Arm-Lupe"

Ausführung:
– Die Arme sind wieder zur Seite gestreckt.
– Aus der Startposition gleitet der Athlet bis zur Stoßauslage (Bild links).
– Ist die Stoßauslage korrekt erreicht (Pause), schließt sich eine Standstoß-Imitation wie in Übung 1 an.
Hinweise:
– Die Arm-Schulter-Achse soll immer parallel zum Boden bleiben.
– Dem Athleten wird bewusster, dass der Beineinsatz das Angleiten bewirkt.
Variationen:
– Der Athlet imitiert ohne die Kontroll-Pause nach dem Angleiten.
– Mit dieser Variation wird das aktive Landen nach dem Angleiten zur unmittelbaren Fortführung in den Ausstoß geschult.
– Achten Sie auf den rechten Fuß: Oft setzt der Athlet diesen nicht unter den Körper und hat eine zu weite Stoßauslage (Bild rechts).