Down Under! Sonia O'Sullivan macht ernst
Es wird ernst! Sonia O'Sullivan, die am kommenden Montag ihren 36. Geburtstag feiert, will bei den Commonwealth Games die australischen Farben tragen (wir berichteten). Heute morgen hat sie hochoffiziell ihren Antrag auf die australische Staatsangehörigkeit abgeschickt.
Sonia O'Sullivan will Australierin werden (Foto: Kiefner)
Unterstützt wird sie von "Athletics Australia", dem Leichtathletik-Verband, der den prominenten Neuzugang am liebsten sofort ins Nationalteam "einbürgern" würde.Im vergangenen Jahr ist sie von Irland nach Australien gezogen und wohnt nun in Melbourne mit Nick Bideau, ihrem Ehemann, der zuvor mit Cathy Freeman verlobt war. Sonia O'Sullivan, die in dem kleinen irischen Fischerdörfchen Cobh geboren wurde, trainiert meist in unmittelbarer Nähe des "Melbourne Cricket Ground", wo 1956 bereits die Olympischen Spiele ausgetragen wurden. In dieser riesigen Arena gehen auch die Commonwealth Games über die Bühne, so dass sie quasi Heimvorteil hätte.
"Würde mir viel bedeuten"
Die Republik Irland, ihr Heimatland, ist von den Titelkämpfen ausgeschlossen, weil dieser Inselstaat zur Europäischen Union, nicht aber zum Commonwealth zählt. Im Gegensatz zu Nordirland, das eine Mannschaft nach Australien senden wird.
"In bin nie bei den Commonwealth Games gelaufen", klagte Sonia O'Sullivan, "da ich im letzten Jahrzehnt hier stets sechs Monate pro Jahr gelebt habe, würde mir die Teilnahme sehr viel bedeuten."
Vom Verband unterstützt
Mit ihrem Gatten Nick Bideau fühlt sie sich pudelwohl in ihrer neuen Heimat. Ciara (6) und Sophie (3), ihre beiden Töchter, haben bereits die australische Staatsbürgerschaft. "Wir haben mittlerweile viele Freunde gewonnen, die mich fast jeden Tag laufen sehen. Natürlich fragen sie mich auch, ob ich bei den Commonwealth Games mitmache", erzählte sie, "es wäre wirklich schön, wenn ich starten dürfte."
Aber noch ist es nicht soweit. Doch weiß sie prominente Fürsprecher an ihrer Seite. "Danny Corcoran", betonte Sonia O'Sullivan, "ist mir behilflich." Er gehört zu den Hauptverantwortlichen im australischen Leichtathletik-Verband und sagte ihr seine volle Unterstützung zu. Ob das alleine reichen wird, ist die Frage. Denn immerhin gilt es auch die vielen bürokratischen Mühlen zu überwinden und der Weltverband IAAf betrachtet das Thema Nationenwechsel mittlerweile mehr als kritisch.