Dr. Clemens Prokop fordert Reformen
Dr. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und Vize-Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), will für frischen Wind sorgen. In einem Schreiben an Bundesinnenminister Otto Schily forderte er eine Reform des Vereinsrechts, ein Anti-Doping-Gesetz und eine neue Strategie in der Leistungssportförderung.
Dr. Clemens Prokop will Reformen (Foto: Chai)
"Dies sind drängende Probleme im Verhältnis zwischen Sport und Staat", unterstrich er auch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).Das veraltete Vereinsrecht, das seit 1900 kaum verändert wurde, ist dem Richter am Amtsgericht Straubing ein Dorn im Auge. "Heute wird der Sport von vielen Menschen als Beruf ausgeübt", sagte er, "es müssen flexible Organisationsformen für die Vereine entsprechend ihrer Größe und wirtschaftlichen Bedeutung geschaffen werden."
Unterstützung des Staates im Anti-Doping-Kampf
Dr. Clemens Prokop moniert unter anderem die Haftung für ehrenamtliche Vorstände, die Kompetenz der Mitgliederversammlung sowie das Einsichts- und Informationsrecht. Er möchte Missbrauch durch die Bildung von Tochtergesellschaften unterbinden.
Im Anti-Doping-Kampf fordert er die Unterstützung des Staates. "Der Staat muss das regeln, was der Sport nicht leisten kann. Deshalb muss der Besitz von Dopingmitteln unter Strafe gestellt werden." Das sei auch zum Schutz der Sportler notwendig. Er wünscht sich dies auch im Zusammenhang mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Im Bereich der Leistungsförderung fordert er für den Hochleistungssport weniger Kompromiss und mehr Kompromisslosigkeit. Dr. Clemens Prokop sagte: "Zu viele Mittel werden für die Schaffung einer breiten nationalen Spitze verwendet. Die Kriterien sollten auf eine Eliteförderung hin ausgerichtet werden."