Steffi Nerius – "Möchte eine Medaille"
Speerwerferin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) hat gegenüber leichtathletik.de einen Tag vor ihrem ersten Auftritt am Freitag bei den Weltmeisterschaften in Helsinki ein kurzes Interview zu Chancen, der Aussprache mit DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop sowie zu ihrer persönlichen Titelfavoritin Olseidys Menendez gegeben.

Steffi Nerius greift in Helsinki an (Foto: Chai)
Was machen die Rückenprobleme? Sind Sie fit für Ihren Auftritt bei der WM in Helsinki?Steffi Nerius:
Ich denke, dass wir die Probleme im Griff haben. Es ist auf jeden Fall besser als noch vor Wochen. So richtig beantworten kann ich es aber erst, wenn ich aus vollem Anlauf geworfen habe.
Zuletzt gab es einigen Wirbel nach einem Interview von Ihnen, in dem Sie Kritik geäußert haben. Bei der heutigen DLV-Pressekonferenz haben Sie gefehlt. Wollten Sie sich vor Ihrem Wettkampf dazu nicht mehr äußern?
Steffi Nerius:
Ich hatte ein Gespräch mit dem DLV-Präsidenten Dr. Clemens Prokop. Wir haben uns beide ausgetauscht. Dabei hat er mir auch einmal aufgezeigt, welche Aufgaben er zum Beispiel bei der WM wahrnehmen muss. Dinge, die mir bis jetzt nicht bekannt waren. Ich möchte noch einmal klarstellen, dass ich ihn mit meiner Kritik auf keinen Fall persönlich angreifen wollte. Ich bin nicht zur Pressekonferenz, weil ich einfach den Kopf für meinen Wettkampf frei haben wollte. Das haben wir in unserem gemeinsamen Gespräch auch so vereinbart, denn es wären mit Sicherheit wieder Fragen zu meinem Interview gekommen und das wäre für die Vorbereitung einfach nicht gut gewesen.
Was rechnen Sie sich denn für die WM aus?
Steffi Nerius:
Nach dem bisherigen Verlauf meiner Wettkampfsaison denke ich, dass es eigentlich gut laufen müsste und ich möchte eine Medaille holen. Allerdings sind die äußeren Bedingungen sehr schwer. Ich habe weniger Probleme mit dem Regen, sondern mehr mit den Wind. Doch ich denke, dank meiner stabilen Technik wird es schon klappen.
Wer ist für Sie Favoritin auf den Titel?
Steffi Nerius:
Die kubanische Olympiasiegerin Osleidys Menendez ist klar favorisiert, weil sie in diesem Jahr schon über 68 Meter geschafft hat. Auch ihre Teamkollegin Sonia Bisset hat schon über 67 geworfen. Aber wie gesagt, bei dieser WM wird es auch darum gehen, wer mit den Witterungsbedingungen am besten zurecht kommt.
Was trauen Sie denn Ihrer Teamkollegin Christina Obergföll zu?
Steffi Nerius:
Christina kann weit werfen. Das hat sie in dieser Saison schon bewiesen. 65, 66 Meter hat sie drauf. Bei ihr fehlt lediglich noch die Stabilität.
Haben Sie sich auch mit Mentaltraining auf Ihren Wettkampf vorbereitet?
Steffi Nerius:
Ja, das habe ich. Und zwar jeden Tag eine halbe Stunde. Ich schaue mir dann immer meinen letzten Versuch bei den Olympischen Spielen in Athen auf DVD an.
Toi, Toi, Toi und danke für das Gespräch.