Dr. Clemens Prokop - "WM hat immenses Potenzial"
Der Weltverband IAAF hat am gestrigen Samstag die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 nach Berlin vergeben. DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop stellte sich nach dieser Entscheidung den Fragen von leichtathletik.de und schilderte im Interview seine ersten Eindrücke.
Dr. Clemens Prokop kann optimistisch in die Zukunft blicken (Foto: Chai)
Wie haben Sie denn am Samstag in Helsinki den Erfolg bei der WM-Vergabe gefeiert?Dr. Clemens Prokop: Wir sind nach der Bekanntgabe des Ergebnisses in die deutsche Botschaft gefahren und hatten dort eine schöne Feier, die allerdings relativ ruhig verlaufen ist, da bei allen eine gewisse Erschöpfung über den Endspurt spürbar gewesen ist.
Wie sehen jetzt die nächsten konkreten Arbeits-Schritte aus?
Dr. Clemens Prokop: In den nächsten Tagen wird es Gespräche mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, sowie Werner Gegenbauer, dem designierten Vorsitzenden des OK-Komitees, geben. Dabei werden wir uns auf die weiteren Schritte festlegen.
Wie groß ist die personelle Mannschaft, die die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin organisieren soll?
Dr. Clemens Prokop: Es ist jetzt zu früh, exakte Zahlen zu nennen. Inhaltlich werden wir in den nächsten Wochen das Konzept verabschieden und dazu zählen auch personelle Entscheidungen.
Werner Gegenbauer wird Präsident des OK-Komitees Berlin 2009. Welche Rolle hat er während der gesamten Bewerbungsphase gespielt?
Dr. Clemens Prokop: Werner Gegenbauer war ein zentrales Element der Bewerbung. Durch ihn ist es uns gelungen einen Schulterschluss zwischen Berliner Wirtschaft, Politik und Sport zu erreichen. Persönlich war er zu jeder Zeit unglaublich engagiert, dass wir die WM nach Berlin bekommen.
Welche Veränderungen kommen durch die WM 2009 auf den DLV zu?
Dr. Clemens Prokop: Auf den DLV wird eine Latte von Mehrarbeit zukommen. Wie genau dies im Einzelnen aussehen wird, hängt davon ab, wie die Struktur des künftigen OK's aussieht.
Wird eine WM im eigenen Land auch einen Schub für die deutsche Leichtathletik bringen?
Dr. Clemens Prokop: Eine WM im eigenen Land hat immer ein immenses Potential, aber per se werden dadurch nicht unsere Probleme gelöst. Wir setzen auf eine gewisse Langzeitwirkung. Zum einen wollen wir 2009 durch eine gezielte Eliteförderung eine starke Mannschaft präsentieren, zum anderen setzen wir auf Talentförderung, um auch nach der WM 2009 Athleten in den Kreis der Topathleten zu bekommen.
Sie haben immer gesagt, ob Sie im kommenden Jahr beim Verbandstag in Kevelaer erneut kandidieren, werden Sie nicht vor der WM-Vergabe entscheiden. Können Sie die Frage jetzt beantworten?
Dr. Clemens Prokop: Die Frage einer erneuten Kandidatur wird spätestens nach der Verbandsratsitzung am 18. Dezember entschieden sein, wenn sich das DLV-Präsidium zusammen mit allen Präsidenten der Landesverbände im Mühltal bei Darmstadt trifft.
Wer hat Ihnen als erstes zum Erfolg in Helsinki gratuliert?
Dr. Clemens Prokop: Einer der ersten Gratulanten war NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach, der mit per SMS gratuliert hat.