Drama um Betty Heidler endet mit Bronze
Im olympischen Hammerwurf-Finale hat Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt; 77,12 m) Bronze gewonnen. Vorausgegangen war am Freitag in London (Großbritannien) ein Drama um eine ausgefallene Weitenmessung. Vereinskameradin Kathrin Klaas mit Bestleistung (76,05 m) auf Rang fünf. Gold gewann Tatyana Lysenko (Russland; 78,18 m).
Ein Wechselbad der Befühle erlebte Betty Heidler im Olympia-Finale. Mit 73,90 Metern lag sie auf Rang acht, als der Hammer im fünften Versuch deutlich über die 75-Meter-Marke flog. Eine Weite erschien aber nicht auf der Anzeigetafel - die Frankfurterin musste den Wurf wiederholen und blieb klar hinter der Leistung kurz zuvor zurück. Steigern konnte sich die Weltrekordlerin danach nicht mehr.Als der Wettkampf eigentlich schon beendet war, machten sich die Kampfrichter auf die Suche nach der verlorenen Weite und wurden nach minutenlangem Warten fündig: 77,13 Meter leuchteten für Betty Heidler auf der Anzeigetafel - Bronze. Die Deutsche hatte als einzige Athletin im Innenraum ausgeharrt und auf die frohe Botschaft gewartet. Nachher stellte sich heraus, dass die Weite zwar im System übertragen, aber nicht angezeigt worden war. Ein Protest Chinas wurde später abgewiesen, die Weite dann allerdings von 77,13 auf 77,12 Meter korrigiert.
Kathrin Klaas hat die Folgen ihres Sturzes in Eugene (USA) überwunden: Mit Bestleistung wurde sie Fünfte (76,05 m). Gold holte sich Weltmeisterin Tatyana Lysenko (Russland; 78,18) vor Anita Wlodarczyk (Polen; 77,60 m).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt):
Ich wusste zeitig, dass der Wurf weit war und im System ist. Man hat gesehen, wie weit er war. Es hat aber gedauert, bis es offiziell wurde. Ich freue mich, dass die Briten trotz des Fehlers, alles möglich gemacht haben, um die Weite zu finden. Nachdem der Versuch nicht gemessen wurde, kam von außen die Info, dass ich Protest einlegen soll. Es kam vieles auf einmal und war aufregend. Jetzt ist es offiziell, dass ich Bronze habe, ich freue mich riesig.
Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt):
Nach den Problemen in dieser Saison bin ich froh, dass ich hier so mitspielen und eine Bestleistung werfen konnte. Das habe ich noch nicht so oft gemacht. Wenn es dann trotzdem nicht zu einer Medaille reicht, muss ich mit einem lachenden und weinenden Auge damit zufrieden sein. Ich war heute schon fit. Die letzten drei, vier Einheiten waren gut. Wenn man jetzt Bestleistung wirft, muss man schon sagen, es war ein guter Wettkampf. Ich habe auch im Training schon 76,50 geworfen. Bei mir ist das Problem, dass ich immer voll treffen muss und auch einen sicheren Wurf voll treffen muss. Dann weiß ich auch, dass was rauskommt. Überraschend war es deshalb nicht. Ich wusste, dass etwas geht. Ich werde mich morgen wieder behandeln lassen und dann kann ich entspannt die nächsten Wettkämpfe angehen.
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