Dramatische Entscheidungen in Chicago
Der Führende in der aktuellen Wertung der "World Marathon Majors", Robert Cheruiyot, konnte am Sonntag beim Marathon in Chicago (USA) keine Akzente setzen. Der Kenianer wurde im US-Bundesstaat Illinois in mäßigen 2:16:13 Stunden nur Vierter, nachdem er auf den letzten Kilometern merklich einbrach. Dieses Ergebnis genügte ihm allerdings, um den Bonus der Serie der größten Laufveranstalter für den Zwei-Jahres-Zyklus 2006/07 in Höhe von 500.000 US-Dollar vorzeitig in trockene Tücher zu bringen.

Robert Cheruiyot verpasste in Chicago das Podest (Foto: Möldner)
Für Robert Cheruiyot sprang bei sommerlichen, läuferunfreundlichen Temperaturen sein Landsmann Patrick Ivuti (Kenia) in die Bresche. Er feierte mit diesem Triumph seinen bislang größten Erfolg. Der 29-Jährige, im Frühjahr in Rotterdam (Niederlande) nur Fünfter und bislang noch ohne Top-Ergebnisse auf der klassischen Distanz, wehrte in der Schlussphase des bis zum Ziel spannenden Rennens den Angriff des Ex-Weltmeisters Jaouad Gharib ab und verwies den Marokkaner in 2:11:11 Stunden in einem Fotofinish zeitgleich auf den zweiten Platz. Als gesicherter Dritter kam Daniel Njenga (Kenia; 2:12:45 h) an.
Einfach vorbeigeflogen
Im Frauenrennen fiel die Entscheidung ebenfalls erst auf den letzten Metern. Die erfahrene Äthiopierin Berhane Adere (2:33:49 h) konnte noch die Rumänin Adriana Pirtea, die zuvor schon deutlich in Führung lag, einholen und um drei Sekunden hinter sich lassen.
Dabei brauste die 34-Jährige, die schon im Vorjahr in Chicago gewonnen hatte, in höchstem Tempo heran und 50 Meter vor dem Zielband vorbei, nachdem die Osteuropäerin bereits im Gefühl des Sieges ins Publikum gewinkt hatte. Diesen beherzten Angriff konnte die im Marathon debütierende Adriana Pirtea nicht mehr kontern. Vielmehr brach die lange Zeit stark auftretende 27-Jährige im Ziel körperlich und mental am Ende der Kräfte zusammen.
Insgesamt waren bei der Veranstaltung, die vor dreißig Jahren ihre Premiere gefeiert hatte, diesmal 45.000 Aktive mit dabei.
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