Drei DLV-Siebenkämpferinnen erfüllen WM-Norm
Mit Sonja Kesselschläger, Lilli Schwarzkopf und Katja Keller haben beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) drei der vier gestarteten deutschen Siebenkämpferinnen die WM-Norm für Helsinki von 6.100 Punkten übertroffen. Die schwedische Olympiasiegerin Carolina Klüft gewann mit 6.824 Zählern erwartungsgemäß den Wettkampf.
Sonja Kesselschläger bleibt die beste deutsche Siebenkämpferin (Foto: Krebs)
Die vier deutschen Siebenkämpferinnen lieferten sich am Sonntag auf der Jagd nach der WM-Norm von 6.100 Punkten jenes packende Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich bereits nach dem ersten Tag abgezeichnet hatte.Dabei behielt die achtplatzierte Neubrandenburgerin Sonja Kesselschläger wiederum die Nerven und legte vor allem mit einem für sie sehr starken Speerwurf (44,35 m) den Grundstein, um mit 6.221 Zählern die nationale Vormachtstellung, die sie nun seit zwei Jahren inne hat, auch beim ersten Siebenkampf in diesem Jahr zu behaupten. Für die Olympia-Sechste war es der insgesamt dritte Siebenkampf über 6.200 Punkten.
Bessere Punktzahl verspielt
Sonja Kesselschläger nahm dabei die Herausforderung der Leverkusenerin Christine Schulz, die vor Wochenfrist überraschend 6.199 Punkte gesammelt hatte, an: "Ich wollte diese Leistung auf jedem Fall übertreffen, um jeder Diskussion aus dem Weg zu gehen." Trotzdem hatte sie nach dem schwachen Kugelstoßen (12,99 m) Zweifel, ob es in Götzis reichen würde, um ihre Konkurrenz aus dem eigenen Lager in Schach zu halten: "Ich wusste, dass ich eine bessere Punktzahl verspielt hatte."
Die erst 21 Jahre alte Paderbornerin Lilli Schwarzkopf (6.146; 10. Rang) bestätigte mit ihrer Leistung, die nur 15 Zähler unter ihrer Bestleistung lag, dass ihr Aufstieg im letzten Olympiajahr, als sie das Athen-Ticket nur hauchdünn verfehlte, kein Zufall war und sie für die Europameisterschaft U23 Mitte Juli in Erfurt durchaus eine Titelanwärterin ist.
Bestleistung von Katja Keller
Katja Keller (SC Potsdam; 12. Platz), die im letzten Jahr in Götzis noch unglücklich an der Olympianorm gescheitert war, lieferte diesmal eine insgesamt überzeugende Vorstellung ab und verbesserte ihre vier Jahre alte Bestleistung von 6.082 auf 6.130 Punkte.
Claudia Tonn (SC Paderborn; 14. Platz), die als einzige der deutschen Siebenkämpferinnen mit 6.046 Punkten die WM-Norm verfehlte, konnte trotz ihrer Stärke auf den 800 Metern (2:10,89 min) in der Abschlussdisziplin den Rückstand auf die anderen Deutschen nicht mehr wettmachen. "Bei mir ist der erste Siebenkampf im Jahr aber immer der schwächste", sagte sie besonnen in der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis in vier Wochen beim Erdgas DLV-Mehrkampf-Meeting in Ratingen.
Carolina Klüft leicht gehandicapt
Siegerin Carolina Klüft lieferte in Götzis einen sehr guten Wettkampf ab.
Mit 6.824 Punkten blieb sie, in den Wurfdisziplinen von einer Handverletzung leicht gehandicapt, allerdings klar unter ihrer persönlichen Bestleistung von 7.001 Punkten.
"Es war ein großes Wochenende mit sehr guten Resultaten", resümierte die 22-Jährige, die im Hürdensprint und über 800 Meter persönliche Bestleistungen erzielt hatte und im Hochsprung einen neuen Stadionrekord aufstellte.
Entdeckung aus den USA
Die Entdeckung des Wochenendes war die 24 Jahre alte und bisher international völlig unbekannte US-Amerikanerin Hyleas Fountain, die ihre Bestleistung von 6.035 Punkten mit nun 6.502 Zählern regelrecht pulverisierte und hinter der britischen Olympia-Dritten Kelly Sotherton (6.547; persönliche Bestleistung) den Sprung auf das Podest schaffte.
Einen bemerkenswerten neuen Landesrekord stellte Margaret Simpson aus Ghana auf. Das mit 1,62 Metern kleingewachsene Kraftpaket beeindruckte als Vierte mit 6.423 Punkten.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...