Drei DLV-Stabhochspringerinnen im Finale
Im Stabhochsprung sind auch die deutschen Frauen eine Bank: Mit Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa Rizyh (ABC Ludwigshafen) und Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) zogen am Sonntag in Moskau (Russland) drei DLV-Athletinnen ins WM-Finale. Mit Schmerzen und ohne ein Ticket fürs Finale verließ Carolin Hinsgt (USC Mainz; 4,45 m) das Stadion.
Es war wie so oft in Qualifikationen im Stabhochsprung ein kleines Pokerspiel: Welche Höhe reicht am Ende zum Weiterkommen? 4,55 Meter war in Moskau die Antwort. Die deutschen Athletinnen mischten munter mit.Allen voran Silke Spiegelburg. Die Olympia-Vierte konnte Kräfte sparen. Sie machte nur zwei Sprünge, beide waren gültig: Über 4,45 Meter und 4,55 Meter. Noch weniger Aufwand betrieb nur Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva (Russland), die mit einem Sprung über 4,55 Meter das Finale klar machte.
Anna Rogowska ausgeschieden
Besser als sie erwartet hatte, schlug sich Kristina Gadschiew. Erst für 4,55 Meter brauchte die ehemalige Hallen-EM-Dritte drei Versuche. Lisa Rizh machte es schon bei 4,45 Metern spannend, die sie erst im dritten Anlauf überwand. Über 4,55 Meter ging es dann im zweiten Anlauf.
Carolin Hingst hatte nach überwundenen 4,45 Metern solche Schmerzen in der Achillessehne, dass sie eine Pause brauchte. 4,60 Meter waren dann zu hoch.
Mit Anna Rogowska (Polen) schied eine weitere starke Springerin der letzten Jahre aus. Hallen-Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Jennifer Suhr (USA) schaffte dagegen die 4,55 Meter, genau wie Yarisley Silva (Kuba) und Titelverteidigerin Fabiana Murer (Brasilien).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Routine ist so eine Quali nicht. Ich weiß, ich habe sehr viel Erfahrung, aber man muss immer schauen, wie ist die Anlage, wie ist die Stimmung, wie sind die Kampfrichter, wie ist die Akustik? Alles hat wunderbar funktioniert. Ich hatte gehofft, dass ich mit zwei gültigen Sprüngen ins Finale komme. Das habe ich mir vorgenommen, um Kräfte fürs Finale zu sparen. Ich möchte meine persönliche Bestleistung anpeilen und dann schauen, was dabei rauskommt. Unter Druck setze ich mich nicht.
Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken):
Ich habe nicht damit gerechnet, weil ich keine gute Vorbereitung hatte. Trotzdem hat es sehr gut funktioniert. Es war eine eher weniger nervenaufreibende Quali. Ich bin die ersten zwei Höhen im ersten Versuch gesprungen. Das ist für mich nicht typisch. Diese Saison schon gar nicht. Ich habe nichts zu verlieren. Das Finale ist in dieser Saison ein Bonus. Ich bin froh, dass ich schmerzfrei springen kann.
Liza Rizyh (ABC Ludwigshafen):
Meine Saison war sehr schwierig, ich musste kämpfen, um hierher zu kommen. Das hat zum Glück geklappt. Die Quali war der wichtigste Wettkampf für mich überhaupt. Ich bin glücklich, dass es endlich mal so geklappt hat, wie im Training. Nach Olympia war ich immer noch motiviert. Ich hatte aber eine Blase an der Hand, die immer wieder aufgegangen ist beim Springen. Deshalb konnte ich auch bei den Deutschen Meisterschaften nicht teilnehmen. Jetzt habe ich das in Griff bekommen. Mir fehlt Selbstvertrauen, ich wusste gar nicht, wo ich mich hinstellen sollte. Deshalb waren auch Ungültige dabei.
Carolin Hingst (USC Mainz):
Vor meinen Versuchen über 4,60 Meter konnte ich nicht einmal eine Steigerung machen. Ich habe alles versucht, mein Kämpferherz zu zeigen. Meine Planung war eigentlich, ein lockeres Jahr zu machen, ohne große Wettkämpfe. Mein Körper sollte sich nach zwölf Jahren intensiver Hallen- und Freiluftsaison erholen. Ich wollte mich eher beruflich orientieren. Das ist aber leider nicht mit meinem Sportfördergruppenplatz verbindbar. Jetzt steht Urlaub an. Nächstes Jahr will ich dabei sein - bis 2016. Dann bin ich 36. Das ist ein gutes Alter, um eine Familie zu gründen.
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