| DM 2015

Drei weitere WM-Normerfüller für Peking

DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska zog am Sonntagabend bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg ein positives Fazit zu den Titelkämpfen.
Christian Fuchs

„Wir haben drei zusätzliche DLV-Normerfüller für die WM realisieren können. Das hatten wir uns im Vorfeld der Meisterschaften gewünscht“, sagte er zu den Auftritten der Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz), der 800 Meter-Läuferin Christina Hering (LG Stadtwerke München) und des Hürdensprinters Matthias Bühler (LG Offenburg). "Zudem hat Julian Reus nach der Norm über 200 Meter in bemerkenswerten 10,09 Sekunden nun auch die Norm über 100 Meter erfüllt."

Aber auch sonst hatte Idriss Gonschinska viel Freude an den Titelkämpfen. „Wir haben sehr viele Duelle von arrivierten, erfahrenen Athleten mit jungen Gesichtern auch mit Blick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin gesehen. Wir konnten viele unserer Spitzenathleten in einer sehr ansprechenden Form beobachten, allen voran Raphael Holzdeppe.“ Der Stabhochspringer vom LAZ Zweibrücken setzte mit seinen 5,94 Metern ein Glanzlicht des Wochenendes.

WM-Nominierung am Montag

Das Team für die WM in Peking (China; 22. bis 30. August) wird am Montag nominiert und am Mittwoch bekanntgegeben. „Ich gehe davon aus, dass sich die Mannschaft in der Größe des Teams von 2013 bewegen wird“, sagte Idriss Gonschinska.

„Wir hoffen, dass die Saisonausgangsleistungen in Richtung Peking weiterentwickelt werden können und dass unsere Leistungsträger performen. Dann sind wir auch gut vorbereitet. Die Wettbewerbssituation hat sich im Vergleich zur Weltmeisterschaft 2013 in Moskau weiter verschärft", blickte er auf die kommenden Wochen voraus.

Idriss Gonschinska steht vor kritischen Athleten

Idriss Gonschinska stellte sich auf der abschließenden Pressekonferenz persönlich im Kontext mit einem Artikel, in dem von einem „Weitsprung-Feigling“ die Rede war, vor seine Athleten. „Ich habe bei dieser Veranstaltung keinen feigen Athleten unseres Verbandes gesehen. Das ist eine Begrifflichkeit, die wir ablehnen.“

Vielmehr stellte sich der DLV-Cheftrainer noch einmal hinter die Inklusion des Leverkusener Prothesenspringers Markus Rehm. „Er ist ein herausragender Athlet. Wir alle haben gemeinsam durch ihn viel gelernt. Ich durfte ihn im letzten Jahr persönlich kennen und schätzen lernen. Das Gespräch mit ihm und seiner Trainerin hat mich persönlich im letzten Jahr sehr bereichert und in vielerlei Sicht zum Nachdenken angeregt. Am Freitag konnte ich spannende Weitsprungwettbewerbe sehen. Die Athleten haben ein besonderes Erlebnis in einer besonderen Atmosphäre gemeinsam, respektvoll und unbefangen miteinander erlebt."

Außerdem ergänzte er: „Wir fördern mündige Athleten und setzen uns mit kritischen Meinungen intensiv auseinander. Dies ist nicht immer einfach. Wir sind aber überzeugt, dass sich dieser Weg auszahlen wird und sie sich auf ganz verschiedenen Ebenen auch außerhalb des Sports weiterentwickeln werden. Daher stellen wir uns vor unsere Kaderathleten, auch wenn sie sich kritisch äußern und pflegen mit ihnen einen offenen Dialog."

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