Sechs DLV-Frauen starten am Sonntag (17. Mai) beim Diamond League-Meeting in Shanghai (China). Mit der Offenburger Speerwerferin Christina Obergföll, Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und der Leverkusenerin Silke Spiegelburg melden sich drei von ihnen nach Baby- beziehungsweise Verletzungspausen zurück.
Eigentlich war sie nie weg - auch während ihrer Babypause war Christina Obergföll (LG Offenburg) bei vielen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Deutschen Meisterschaften, präsent. Dabei strotzte sie vor positiver Energie. Mit dem WM-Titel von Moskau (Russland) hat sie sich ihren sportlichen Traum erfüllt und danach mit Ehemann Boris und Söhnchen Marlon das Familienglück perfekt gemacht. Kein Wunder also, dass die 33-Jährige stets ein Lächeln auf den Lippen hat. Dass sie den Speer wieder in die Hand nimmt, ist eine Bereicherung.
Gleichzeitig ist die Szene gespannt, wie weit ihr Speer schon wieder fliegt. Das gilt auch für eine andere junge Speerwurf-Mami: Mariya Abakumova (Russland) gibt ebenfalls ihr Comeback auf großer Bühne. In Abwesenheit von Europameisterin und Mami-Voreiterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) gehen die Australierin Kim Micckle und Sunette Viljoen (Südafrika) als Favoritinnen in den Wettbewerb.
Christina Schwanitz hat gute Erinnerungen an Shanghai
Eine Knie-OP im Herbst hat Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) nicht so reibungslos überstanden wie erhofft. Die Hallensaison musste ausfallen. In Shanghai meldet sich die Europameisterin zurück - und hat gute Erinnerungen an das chinesische Stadion. Hier flog die Kugel der 29-Jährigen vor zwei Jahren erstmals über die 20-Meter-Marke. Selbst wenn es beim Comeback noch nicht ganz so weit geht, könnte es wieder für ganz vorne reichen. Seriensiegerin Valerie Adams (Neuseeland) fehlt, die Folgen einer Ellenbogen-OP sind noch nicht ausgestanden. Stärkste Konkurrentin ist von der Papierform her die Chinesin Lijao Gong.
Wegen einer Fußverletzung hat Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) fast ein Jahr lang keinen Wettkampf mehr bestritten. Bei der Rückkehr wartet gleich bärenstarke Konkurrenz um Hallen-Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba) und die griechischen Aufsteigerinnen Nikoleta Kiriakopoulou und Katerina Stefanidi. Auch im DLV hat sich während der Pause von Silke Spiegelburg eine Athletin Richtung internationale Spitze vorgearbeitet: Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) gehört zum großen Feld der zwölf Athletinnen.
Kristin Gierisch möchte an starke Hallensaison anknüpfen
Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) hat im Winter mit fünf Wettkämpfen über 14 Meter und der Steigerung auf 14,46 Meter als Vierte der Hallen-EM den Anschluss an die Weltspitze geschafft. Die Vorbereitung - zuletzt im Trainingslager in Belek (Türkei) - lief gut. Gleich die erste Station der Diamond League bietet die Möglichkeit für die 24-Jährige, sich auch auf dieser Bühne zu etablieren. Auch die Deutsche Rekordlerin Katja Demut (LC Jena) geht auf 14-Meter-Jagd. Mit Weltmeisterin Caterine Ibarguen (Kolumbien) und Olympiasiegerin Olga Rypakova (Kasachstan) sind sogar zwei 15-Meter-Springerinnen im Feld.
Im Hochsprung kommt es erstmals in diesem Sommer zum Duell zwischen Weltmeister Bohdan Bondarenko (Ukraine) und Hallen-Weltmeister Mutaz Barshim (Katar). Shelly-Ann Fracer-Pryce (Jamaika) wird über 100 Meter einen ersten Fingerzeig geben, wie groß die Chancen auf die Wiederholung ihres WM-Gold-Tripels von Moskau (Russland) stehen. Über 400 Meter treffen Olympiasieger Kirani James (Grenada) und Weltmeister LaShawn Merritt (USA) aufeinander. Im Hürdensprint haben sich Weltrekordler Aries Merritt (USA) und der in der Halle ungeschlagene Orlando Ortega (Kuba) angekündigt.
