| Diamond League Oslo

Dreimal Harting in einem Wettkampf

Zum Diamond League-Meeting am Donnerstag (15. Juni) in Oslo haben sich die Diskus-Olympiasieger Christoph und Robert Harting angekündigt sowie die EM-Zweite Julia Harting. Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz startet erstmals in der höchsten Meeting-Serie.
Jan-Henner Reitze

Schon mehrfach wurde das "Brüderduell der Olympiasieger" im Diskuswurf angekündigt. Beim ISTAF im vergangenen Jahr, dem ISTAF Indoor und dem Diamond League-Auftakt in Shanghai (China) kam es aber jeweils nicht zustande, weil einer der Harting-Brüder seinen Start absagen musste. In den Startlisten des Diamond League-Meetings in Oslo (Norwegen) am Donnerstag (15. Juni) finden sich wieder beide Namen: Christoph Harting und Robert Harting (beide SCC Berlin).

So sehr dieses Duell vor allem von den Medien herbeigesehnt wird, die beiden Protagonisten verfolgen in ihrem Saisonaufbau noch andere Ziele, als bei diesem Wettkampf um jeden Preis ganz oben zu stehen. Christoph Harting will nach seinem Saisoneinstieg aus dem Training heraus in Shanghai (63,47 m) einen Aufwärtstrend beweisen. "Ich habe jetzt drei Wettkämpfe innerhalb von vier Tagen. Ich möchte schauen, wie der Körper diese Belastungsprobe verkraftet", erklärte er bei einer PK zum ISTAF am Dienstag. Die weiteren Starts sind am Freitag (16. Juni) in Dessau und am Sonntag (18. Juni) in Stockholm (Schweden). Robert Harting stellt sich nach seinem verspäteten Saisoneinstieg in Rehlingen (64,99 m) erstmals wieder bei einem internationalen Meeting.

Beide haben die Norm (65,00 m) für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) noch nicht erfüllt. Ein WM-Aufeinandertreffen im Stadion des Olympiasieges von Robert Harting im Jahr 2012 hätte einen ganz anderen Stellenwert. Christoph Harting freut sich auf die anstehenden Duelle: "Es wird eine geile Zeit", sagte der Olympiasieger von Rio: "Ich hoffe, er bleibt körperlich fit." Fit präsentierten sich zuletzt zwei Konkurrenten der Harting-Brüder in Oslo. Mit starken Saison-Bestweiten im Gepäck reisen der Jamaikaner Fedrick Dacres (68,88 m) und Daniel Stahl (Schweden; 68,36 m) zu dem Meeting an.

Julia Harting will sich zurückmelden

Der Diskus-Wettbewerb der Männer wird in Oslo wieder gemeinsam mit dem der Frauen ausgetragen. Mit sechs beziehungsweise sieben Teilnehmern sind die Felder kleiner als beim Auftakt in Shanghai. Julia Harting will sich nach einer verletzungsbedingten Wettkampf-Pause zurückmelden. Es gilt, sich im Vergleich zur nationalen Konkurrenz im Kampf um die drei WM-Tickets zu positionieren. Bisher steht ihre Saisonbestweite bei 62,49 Metern.

Die besten Aussichten auf ein WM-Ticket im DLV hat bisher Nadine Müller (SV Halle), die ebenfalls am Start ist. In ihren drei Wettkämpfen des Sommers hat die Olympia-Sechste bisher immer die 64 Meter übertroffen.

Hält die Siegesserie von Pamela Dutkiewicz?

Vor ihrer Premiere in der Diamond League steht Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01). Das Feld ist stark, unter anderem mit der Zweiten der Hallen-EM Alina Talay (Weißrussland), US-Athletin Kristi Castlin und der Britin Tiffany Porter. Hält die Siegesserie der Wattenscheiderin in diesem Sommer dennoch? Auch Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) hat einen Startplatz bekommen.

Das Feld über 3.000 Meter Hindernis verspricht ein interessantes Rennen, in dem Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) vorn mitmischen könnte. Die Überfliegerinnen wie Weltmeisterin Hyvin Jepkemoi (Kenia) oder Olympiasiegerin Ruth Jebet (Bahrain) haben sich nicht angekündigt. Sofia Assefa (Äthiopien) ist auf dem Papier die stärkste Teilnehmerin, sie hatte sich am Wochenende in Hengelo (Niederlande) auf 9:07,06 Minuten verbessert.

Über 200 Meter will sich Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) in einem internationalen Feld um Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande) beweisen und möglichst die WM-Norm (22,85 sec) knacken. Die Saisonbestleistung der EM-Dritten liegt bei 23,04 Sekunden. Allerdings hat sie auch bisher erst ein Rennen über die halbe Stadionrunde bestritten.

Claudia Salman-Rath gegen die internationale Weitsprung-Elite

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) ist mit den Plätzen fünf in Doha (Katar) und vier in Rom (Italien) in die Diamond League-Saison gestartet. Diesmal könnte sogar eine noch bessere Platzierung möglich sein, da mit Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (Griechenland) die Siegerin der ersten beiden Diamond League-Stationen nicht am Start ist. Andere Gegnerinnen sind aber ebenfalls hoch einzuschätzen, dazu zählen die Olympia-Dritte Eliza McCartney (Neuseeland) und Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba).

Nachdem Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) in Götzis (Österreich) eine Siebenkampf-Bestleistung aufgestellt hat, mischt sie mal wieder die Weitsprung-Spezialistinnen auf. Die Dritte der Hallen-EM reist dank ihres 6,86-Meter-Satzes aus Götzis sogar mit der größten Saisonbestleistung an, obwohl im Feld Olympiasiegerin Tianna Bartoletta (USA) oder die Zweite der Hallen-EM Lorraine Ugen (Großbritannien) vertreten sind.

Im Hochsprung der Männer haben sich gleich vier Athleten mit Bestleistungen von 2,40 Meter oder mehr angekündigt: Der Jahresbeste Mutaz Barshim (Katar), Olympiasieger Derek Drouin (Kanada) sowie die Ukrainer Bohdan Bondarenko und Andriy Protsenko. Im Vorprogramm läuft Denis Bäuerle (LG farbtex Nordschwarzwald) die 800 Meter.

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