Dreimal Norm in Tübingen
In einem mitreißenden Rennen begeisterten die deutschen Läufer bei den nationalen 10.000-Meter-Meisterschaften am Samstagabend in Tübingen das Publikum. Drei Männer blieben dabei unter der EM-Norm von 28:45 Minuten. Den Titel sicherte sich der Wattenscheider Jan Fitschen. Bei den Frauen setzte sich wie erwartet seine Mannschaftskollegin Irina Mikitenko durch.
Mit Team-Arbeit ging es zur Norm (Foto: Staiger)
Die Top-Läufer bei den Männern hatten geplant, zusammenzuarbeiten und setzten dies konsequent um. Bis 4.000 Meter übernahm der Kenianer Jacob Losian die Führungsarbeit, nach seinem verletzungsbedingten Ausscheiden wechselten sich die beiden Wattenscheider Jan Fitschen und Alexander Lubina sowie André Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz) rundenweise an der Spitze ab.Jan Fitschen konnte sich zwei Runden vor Schluss absetzen und sicherte sich in 28:19,57 Minuten wie im Vorjahr den Titel. Er blieb deutlich unter der EM-Norm von 28:45 Minuten, wie auch Alexander Lubina (28:37,40 min) und André Pollmächer (28:37,95 min) auf den Plätzen zwei und drei. Alexander Lubina konnte seinen jüngeren Konkurrenten noch auf den letzten Metern überholen.
Detlef Uhlemann begeistert
"Das war einfach ein super Rennen", meinte ein sichtlich beeindruckter DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann, "ich habe mir gewünscht, dass sie so zusammenarbeiten und sie haben es super umgesetzt. Einfach klasse!" Sebastian Hallmann, der vor heimischem Publikum als weiterer Aspirant für die EM-Norm gehandelt wurde, musste wegen eines Magen-Darm-Infektes auf einen Start verzichten.
Irina Mikitenko setzte sich gleich zu Beginn an die Spitze des Frauenfeldes über 10.000 Meter. Nur die Belgierin Mieke Geens konnte ihr zunächst noch folgen, musste aber nach der Hälfte des Rennens auch abreißen lassen. Angefeuert von etwa 1.500 Zuschauern und Detlef Uhlemann zog Irina Mikitenko ihre Runden, fiel dabei zwischenzeitlich hinter den Norm-Kurs zurück, beschleunigte aber auf den letzten tausend Metern noch einmal.
Titel ja – Norm nein
Am Ende musste sie jedoch der einsamen Arbeit an der Spitze Tribut zollen. Auch eine starke letzte Runde und ein fulminanter Endspurt konnten ihr nicht mehr helfen. In 32:30,33 Minuten sicherte sie sich zwar mit großem Vorsprung den Deutschen Meistertitel, blieb aber gut fünf Sekunden über der geforderten Göteborg-Norm von 32:25 Minuten.
"Das ist schade, aber es war sehr windig und es gab viele Überrundungen. Trotz allem war es eine tolle Rückkehr nach ihrer Babypause", bilanzierte Detlef Uhlemann. Die weiteren Plätze auf dem Podest sicherten sich Michaela Schedler (LG Domspitzmilch Regensburg; 24:10,05 min) und die Braunschweigerin Birte Bultmann (35:31,23 min).
Julia Hiller wieder nicht zu schlagen
Bei den Junioren setzte sich mit Stefan Koch ebenfalls ein Wattenscheider durch. In 29:11,54 Minuten war er dabei auch von der EM-Norm nicht allzu weit entfernt. Peter Kotz (TSG Ehingen; 29:57,83 min) und Heiko Baier (LG Fulda; 30:15,09 min) bekamen bei der Siegerehrung die weiteren Medaillen umgehängt.
Simret Restle (LG Eintracht Frankfurt), die in der gemeinsamen Gesamtwertung von Frauen und Juniorinnen auf Rang drei landete, sicherte sich bei den Juniorinnen in 34:35,89 Minuten den ersten Platz vor Antje Schnabel (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg; 34:49,27 min) und der Kirchdorferin Ulrike Dreißigacker (35:45,99 min).
Die zweifache Deutsche Jugendmeisterin des vergangenen Jahres, Julia Hiller (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg), war auch über 5.000 Meter der weiblichen Jugend A nicht zu schlagen. In 16:56,57 Minuten gewann sie vor Katharina Heinig (LG Fulda; 16:58,66 min) und der Regensburgerin Susi Lutz (16:59,30 min).
Vier Titel für Wattenscheid
Den vierten Titel für den TV Wattenscheid 01 holte die 3x800-Meter-Staffel der Frauen. Janina Goldfuß, Kerstin Werner und Monika Gradzki gewannen in 6:22,33 Minuten mit gut zwei Sekunden Vorsprung auf das Potsdamer Team mit Julia Hilgendorf, Claudia Hoffmann und Antje Möldner (6:24,92 min). Ein einsames Rennen liefen die Mainzerinnen Andrea Luy, Sabine Bachmann und Tanja Wittmann, die nach 6:39,91 Minuten als Dritte das Ziel erreichten.
Bei den Männern gab es über 3x1.000 Meter zwei Podestplätze für die LG Nord Berlin, deren erste Vertretung sich in der Besetzung Jonas Stifel, Carsten Schlangen und Franek Haschke (7:06,26 min) den Titel holte. Die zweite Staffel mit Moritz Höft, Merlin Rose und Falko Zauber (7:14,85 min) gewann Bronze. Dazwischen platzierte sich der LC Erfurt mit Christoph Moormann, Stefan Eberhardt und Andreas Freimann (7:13,78 min).
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