Der Münchner EM-Countdown tickt....
Am Montag waren es noch 100 Tage bis zum 6. August, dem ersten Tag der Leichtathletik-Europameisterschaft in München. Olympiapark-Geschäftsführer Wilfrid Spronk und Siebenkämpferin Karin Ertl berichteten aus diesem Anlass im Englischen Garten über den jeweiligen Stand der Vorbereitungen und läuteten damit den EM-Countdown ein.
100 Tage vor der EM in München konnte Wilfrid Spronk von einem glänzenden Stand der Vorbereitungen berichten
"Die Zeit der Planungen und Konzepte ist zu Ende", sagte Wilfrid Spronk, "jetzt beginnt die Zeit der Entscheidungen." Am vergangenen Wochenende präsentierte das Organisationskomitee bei der EAA-Council-Sitzung in Düsseldorf den Stand der Vorbereitungen und die Verantwortlichen des europäischen Dachverbandes waren positiv angetan von der Arbeit in der bayerischen Landeshauptstadt. "Wir liegen in nahezu allen Bereichen in der Zeit", so Spronk.Nach dem Finale der Fußball-Bundesliga-Saison werden am 6. Mai im Münchner Olympiastadion die Bagger anrollen und der Schauplatz der Leichtathletik-EM wird in vielen Bereichen für alles in allem 3,8 Millionen Euro runderneuert. Von der Catering- und Versorgungsstruktur über die Stadionbestuhlung mit Rückenlehnen sowie den Ehrengastbereich bis hin zur Laufbahn und dem weiteren Wettkampfbereich reichen die Renovierungsarbeiten der beeindruckenden Stadionanlage von 1972. "Wir haben die Chance, dem Stadion einen frischen Tupfer zu geben", erklärt Wilfrid Spronk, "das Stadion wird auf einen internationalen Standard gebracht."
100.000 Tickets bald verkauft - Teilnehmerrekord fällt
Somit können sich die Leichtathletik-Fans bereits auf eine tolle und farbenfrohe EM in München freuen. Das Interesse verdeutlichen zwei Zahlen ganz besonders. Die Schallmauer von 100.000 verkauften Tickets steht in Kürze vor dem Fall. "Das ist ein toller Erfolg", freut sich Spronk, der zugleich vermelden konnte, dass es auch einen neuen Teilnehmerrekord geben wird. 39 der 49 Mitgliedsverbände der EAA haben inzwischen über 1600 Athleten avisiert. Auch wenn diese beeindruckende Zahl erfahrungsgemäß am Ende noch um rund zwanzig Prozent nachgeben wird, ist eine deutliche Steigerung gegenüber den Startern von Budapest, wo 1998 insgesamt 1259 Aktive antraten, zu erwarten.
In diesem Zusammenhang verweist Wilfrid Spronk auch auf das Patenschaftsprogramm, das über 20 Münchner Firmen initiiert haben. Die Mittel daraus stellte man der EAA zur Verfügung, um dieses Geld zur Förderung der Leichtathletik in bestimmten Verbänden einzusetzen. "Durch die hohe Zahl der Meldungen wurde diesem Programm voll Rechnung getragen."
Auch Siebenkämpferin Karin Ertl liegt im Plan
Nicht nur die EM-Organisatoren liegen im Plan, sondern auch die Lokalmatadorin Karin Ertl, die täglich am Olympiastützpunkt München ihre Vorbereitung auf die europäischen Titelkämpfe vorantreibt. "Ich hoffe, im eigenen Land die Schallmauer durchbrechen und auf das Treppchen kommen zu können." Nach einem schwierigen Winter, in dem sie noch mit ihrer Sitzbeinentzündung aus dem vergangenen Jahr kämpfte - verbunden mit einer einmonatigen Reha-Maßnahme in Traunreuth, hat sie auf die Hallensaison verzichtet und das Augenmerk ganz auf den Sommer gelegt. Sie blickt nun optimistisch auf die anstehenden Wettkämpfe. Die EM-Norm von 6200 Punkten will sie erstmals am 1. und 2. Juni in Götzis überbieten. Wo sie vorher ihre Form testet, steht derzeit noch nicht fest.
Wie Sprinterin Gabi Rockmeier vor ihr holte sie sich von Wilfrid Spronk am Montag das Okay dafür, im Vorfeld der EM im Olympiastadion die neuen Anlagen beschnuppern zu dürfen. "Das kann viel ausmachen", ist sich die 27-jährige sicher. Und auch an ihrer Euphorie lässt sie keinen Zweifel: "Ich freue mich extrem auf München."