Driss Maazouzi läuft die Zeit davon
Aller Anfang ist schwer! Driss Maazouzi, der 1.500-Meter-Spezialist aus Frankreich, kommt nur schwer auf Touren. Noch ist er meilenweit entfernt von der WM-Norm, die bei 3:33,86 Minuten liegt. In Lausanne wollte der gebürtige Marokkaner, der längst die französische Staatsbürgerschaft angenommen hat, das Ticket für Helsinki buchen. Vergebens! Mit 3:37,18 Minuten hängt er weiter in der Warteschleife.

Reicht es noch zur Norm? Driss Maazouzi will noch einmal zur WM (Foto: Chai)
Driss Maazouzi hat seinen schönsten Erfolg bisher in der Halle erlaufen. 2003 in Birmingham gewann er Gold. Im Freien holte er 2001 in Edmonton immerhin Bronze. Mehdi Baala, sein Landsmann und Gegenspieler, kreuzte in der Vergangenheit stets seinen Weg. Mit dem EM-Titel in München 2002 und WM-Silber in Paris 2003 hat er ihm klar die Show genommen, während Driss Maazouzi bei beiden Großereignissen verletzt war und tatenlos zuschauen musste.Mehdi Baala und Mounir Yemmouni haben sich bereits für die Weltmeisterschaften qualifiziert, die vom 6. bis 14. August in der finnischen Hauptstadt ausgetragen werden. "In Helsinki möchte ich auch dabei sein', erklärte Driss Maazouzi, der bereits auf die Zielgerade seiner Karriere eingebogen ist, "ich habe gut trainiert und bin prima in Form."
Frische fehlte
Nach einem dreiwöchigen Trainingslager in Font-Romeu, hoch oben in den Pyrenäen, fehlte ihm in Lausanne die nötige Frische auf den letzten 200 Metern. Doch in Angers, wo nun die französischen Meisterschaften eingeläutet werden, hofft Driss Maazouzi auf weitere Steigerungsraten. Wieder muss er sich mit Mehdi Baala auseinandersetzen.
Die Norm wird in einem taktischen Rennen kaum fallen. Aber bis Ende Juli will er die verflixten 3:33,86 Minuten unterbieten. Driss Maazouzi weiß, dass ihm die Zeit davon läuft. Im Oktober wird er 36. Auch bei den Olympischen Spielen in Athen fehlte er, da ihn zunächst eine Oberschenkelverletzung malträtierte und ihn schließlich eine Operation der Nasentrennwand endgültig lahm legte.
Das Pech war ihm in den vergangenen drei Jahren ein verlässlicher Begleiter. Doch Driss Maazouzi ist zuversichtlich, dass ihm auch wieder glücklichere Tage vergönnt sind. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt.