Dritter Lehrgang bietet Top Team großes Forum
"Das Projekt Top Team hat für uns oberste Priorität", sagte Frank Hensel, Generalsekretär und Sportdirektor im Deutschen Leichtathletik-Verband, am Donnerstag bei einer DLV-Pressekonferenz zu Beginn des mittlerweile dritten Lehrgangs des "Top Team Kader Peking 2008", der in Dortmund stattfindet und an dem insgesamt 48 Athletinnen und Athleten sowie 41 Trainer teilnehmen.
Frank Hensel unterstreicht die Bedeutung des Top Teams (Foto: Kiefner)
Er erläuterte auch, dass ein Großteil der zur Verfügung stehenden Mittel in dieses Projekt fließe. Die sportliche Substanz des eigentlichen Perspektivkaders wurde durch die Integration der A-Kader-Athleten mittlerweile vergrößert. Die gesamte Zahl der nun auf diesem Weg unterstützten Aktiven liegt somit bei nunmehr 69.Der Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow verdeutlichte: "Nach wie vor ist es unser Ziel, die jüngeren Athleten an das Weltspitzenniveau heranzuführen. Das ist uns teilweise bereits gelungen."
Athleten in besserer Verfassung
Feststellen könne man vor allem, dass die Athleten, die in diesem Jahr bei der WM in Helsinki und der U23-EM in Erfurt im Einsatz waren, insgesamt in einer besseren gesundheitlichen Verfassung gewesen seien als noch bei den Olympischen Spielen in Athen im Vorjahr. "Dies ist nicht meine persönliche Einschätzung, sondern die Meinung unserer Ärzte und Physiotherapeuten", sagte Jürgen Mallow, "das ist eine gute Basis für weitere Erfolge." Ein weitergehendes Fazit zum Top Team wollte er noch nicht ziehen. Er erklärte: "Dafür ist es noch zu früh, Bilanz wird 2008 gezogen."
Der aktuelle Lehrgang in Dortmund, der am Samstagabend mit dem Besuch des Stückes "Die Frau von früher" von Roland Schimmelpfennig im Dortmunder Schauspielhaus einen kulturellen Abschluss finden wird, beinhaltet verschiedene Angebote für die Athleten.
"Römischer Marktplatz
Dazu gehören ein sogenannter "Athleten-Check" ebenso wie zahlreiche Einzelgespräche oder die psychologische Betreuung, die sich auch mit der Frage, wie man am besten mit Sieg und Niederlage umgeht, befasst. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ernährung. Den Teilnehmern werden spezielle Kochkurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten. "Es wird hier sein wie auf einem römischen Marktplatz oder einem Forum", stellte Jürgen Mallow fest.
Selbst ein erfahrener Athlet wie der WM-Dritte im Diskuswerfen, Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01) nimmt die Möglichkeiten, die der Lehrgang bietet, dankbar an. Er sagte: "Ich bin neugierig. Auch wenn man schon lange dabei ist, sollte man sich den Angeboten nicht verschließen. Vor allem psychologische Hilfestellungen können nie verkehrt sein."
Christina Obergföll mit klarem Ziel
Mit in Dortmund ist auch die Überraschungszweite der Weltmeisterschaft, die Offenburger Speerwerferin Christina Obergföll. "Jetzt wird es nach dem ganzen Rummel nach der WM wieder Zeit, dass ich mich auf das Training konzentriere", meinte die Europarekordhalterin, die eine Stirnhöhlen-Operation hinter sich hat und auch mit Knieproblemen kämpfte.
Bei ihr richtet sich trotzdem der Blick schon wieder sportlich voraus: "Ich möchte meine Leistung bei 64, 65 Metern stabilisieren und bei der EM in Göteborg im nächsten Jahr wieder eine Medaille holen."