| WM 2017

Dritter Titel für Anita Wlodarczyk, Kathrin Klaas Elfte

Bei der WM in London hat Anita Wlodarczyk am Montag ihren dritten Titel im Hammerwurf geholt. Dabei tat sich die Weltrekordlerin allerdings schwerer als erwartet. Kathrin Klaas belegte bei ihrer siebten WM Rang elf.
Jan-Henner Reitze

Die Weltmeisterin von 2015 wird auch die Weltmeisterin von 2017 sein. In keiner Disziplin der Frauen gab es in London eine größere Favoritin als im Hammerwerfen. Die Dominanz der Polin Anita Wlodarczyk ist seit Jahren riesig. Seit 2014 ist sie ungeschlagen. Aber die Weltrekordlerin tat sich am Montag in London schwerer als erwartet, ihren insgesamt dritten Titel klar zu machen. Nach den ersten drei Runden standen nur 71,94 Meter zu Buche, zwischenzeitlich Rang sechs.

Erst in der vierten Runde fand die 31-Jährige den Dreh zur Führung. Nach einem Wurf auf 77,39 Meter legte sie dann noch 77,90 Meter nach. Die 80 Meter oder sogar ihr Weltrekord (82,98 m) waren nicht in Gefahr. Der neuen und alten Weltmeisterin war das egal. Sie ging mit ihrer Landsfrau Malwina Kopron auf die Ehrenrunde, die sich über Bronze (74,76 m) freute. Anita Wlodarczyk ist außerdem die erste Frau, die nach Olympia-Gold 2012 auch bei der WM an gleicher Stelle triumphierte. Das Gold von 2012 war ihr nach der Disqualifikation der Russin Tatyana Belodorodova zugesprochen worden. WM-Silber ging an die Chinesin Zheng Wang (75,98 m).

Der Einzug ins Finale war für Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) ein Erfolg - die ganze Saison über hatte sie mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Wegen einer Blockade im Brustwirbel-Bereich stellte sie im Vorfeld der WM die Technik um. Nach 68,91 Metern in Runde zwei musste eine Steigerung der Saisonbestleistung (71,06 m) her, um noch eine Chance auf den Endkampf der besten Acht zu haben. Die 33-Jährige legte alles in den dritten Versuch, aber der Hammer landete im Netz. Bei ihrer siebten Weltmeisterschaft ging sie als Elfte aus dem Ring.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt)
Ich habe die Technik verändert, um den Rücken zu schonen. Ich muss darüber nachdenken. Es ist nicht so sicher. Es ist nicht automatisiert und deshalb schwierig, den richtigen Punkt zu treffen. Ich habe es versucht. Im dritten Versuch habe ich mit dem Fuß leicht die Wade touchiert. Da kommen Erinnerungen an meinen Sturz auf. Das war nicht förderlich. 68,91 Meter ist nicht mein Anspruch. Im Vorfeld hat niemand daran geglaubt, dass ich im Finale stehe. Ich habe nach dem Saisonverlauf auch nicht damit gerechnet. Ich muss über den Winter in Ruhe Sicherheit in diese Technik bringen. Ich muss Geduld haben, und die hat ein Athlet grundsätzlich nicht. Ich wollte eigentlich nach Rio aufhören. Der Sommer war dann nicht so gelaufen, wie es die Vorbereitung versprochen hatte. Dann habe ich mit meiner Familie überlegt und den Entschluss gefasst, dass ich noch mindestens zwei Jahre weiter mache.

 

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