Dritter WM-Titel für Franka Dietzsch
Franka Dietzsch hat am Mittwochabend bei der Weltmeisterschaft in Osaka (Japan) mit einer überzeugenden Vorstellung ihren Titel im Diskuswerfen erfolgreich verteidigt. Bereits im ersten Durchgang schockte die Neubrandenburgerin, die sich vor dem Wettkampf noch wegen ihrer Achillessehnenbeschwerden spritzen lassen musste, mit einer Weite von 66,61 Metern die Konkurrenz dermaßen, dass sie sich ihres dritten WM-Golds schon relativ gewiss sein konnte.

Franka Dietzsch - Zum dritten Mal Weltmeisterin (Foto: Chai)
"Ich selbst war mir noch nicht sicher, dass ich damit gewinnen würde. Ich ging aber davon aus, dass es zu einer Medaille reicht", sagte sie später. Danach war im nur zu einem Drittel gefüllten Nagai-Stadion allem Anschein nach vor allem noch die Frage zu beantworten, ob die 39-Jährige, die zum nun neunten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnahm, sich in ihrem bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zweitbesten Wettkampf der Saison noch weiter steigern würde können.
Den besten Trainer der Welt
Während sich die Gegnerinnen mit nur mehr ferner Aussicht auf Gold um die weiteren Medaillen stritten, warf Franka Dietzsch vor allem gegen sich selbst und hatte bereits früh das Lächeln der Siegerin auf ihren Lippen. Damit war die Luft bei ihr auch schon etwas raus. Im zweiten Durchgang unterstrich sie dennoch mit 66,48 Metern umgehend, dass ihre Auftaktweite kein Zufall war. Mit Wurf fünf übertraf sie ein weiteres Mal die 65 Meter (65,29 m).
Am Ende flossen bei Franka Dietzsch die Freudentränen. "Ich war heute die zweitälteste im Feld und ich habe die ganzen Jüngeren geschlagen. Ich denke, ich konnte die anderen mit meinem ersten Versuch schocken." Ihren Coach Dieter Kollark bezeichnete sie als "den besten Trainer der Welt". Im nächsten Jahr wolle sie die Olympischen Spiele in Peking (China) in Angriff nehmen, wenn sie immer noch gesund genug sei. "Was die WM 2009 in Berlin betrifft, weiß ich es noch nicht genau. Aber ich denke, ich werde es versuchen."
Darya Pishchalnikova kommt nicht nah genug
Am nächsten kam der Deutschen ihre Bezwingerin aus dem letzten Jahr, die Europameisterin Darya Pishchalnikova. Die Russin steigerte sich im Verlauf des Wettkampfs auf 65,78 Meter. Sie hätte ihre bisherige Bestleistung von 65,55 Metern allerdings noch deutlich mehr toppen müssen, um noch ein Wort um den Sieg mitzusprechen.
Dritte wurde mit ebenfalls neuer persönlicher Bestleistung (63,90 m) die 24-jährige Kubanerin Yarelis Barrios, die ihren Medaillengewinn bereits mit dem ersten Versuch sichergestellt hatte. Erst kürzlich war die 24-Jährige in Bangkok (Thailand) Studenten-Weltmeisterin geworden.
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