DSMM-Titel für Berlin und Leverkusen
Die Entscheidung blieb bis zum abschließenden Staffelwettbewerb recht spannend. Bei der erste Hälfte der Deutschen Jugend- und Schülermannschafts-Meisterschaften in Lage setzte sich am Samstag der LAC Berlin bei den A-Schülerinnen mit 10.136 Punkten knapp vor dem TSV Bayer 04 Leverkusen (10.095) und dem SC Potsdam (9.679) durch.
Der LAC Berlin sicherte sich den Titel bei den Schülerinnen (Foto: Gantenberg)
"Wir wussten, dass wir vorne mitmischen konnten, doch für uns war der TSV Bayer Leverkusen eindeutig Favorit", erklärte der sportliche Leiter der siegreichen Berlinerinnen, Götz Siegert. Recht gut aufgelegt zeigte sich bei herrlichem Spätsommerwetter vor allem die 15-jährige Jessica Zeidler, die über 800 Meter ausgezeichnete 2:10,40 Minuten erzielte und damit ihre bisherige Bestzeit deutlich unterbot. Ebenfalls so schnell wie nie zuvor war Nele Henniger, die sich über 80 Meter Hürden von 12,36 auf 12,09 Sekunden verbesserte. Auch ihre 100-Meter-Zeit von 12,54 Sekunden kann sich sehen lassen. Im Hochsprung überquerten Emily Becker und Kim Grieszat jeweils 1,68 Meter. Für Kim Grieszat, die darüber hinaus noch im Speerwerfen 40,53 Meter erzielte, bedeutet diese Höhe eine neue persönliche Bestleistung.
Vereinsrekord für Leverkusen
Die erfolgreiche Mannschaft kommt aus fünf verschiedenen Berliner Stadtbezirken. "Dabei arbeiten wir teilweise sehr eng mit den Schulen zusammen. Diese Kooperation bildet unter anderem eine Grundlage für unseren Erfolg", erläuterte Götz Siegert. Beispielgebend kann in diesem Zusammenhang der SSV Lichtenrade genannt werden, der alljährlich ein Sportfest mit Grundschulen durchführt.
Die Leverkusenerinnen, die im Vorjahr mit 9.996 Punkten siegten, kamen beim Diskuswerfen noch einmal stark auf, doch es reichte nicht ganz. Für Coach Erik Schneider ist der zweite Platz mit 10.095 Punkten jedoch kein "Beinbruch", denn die Farbenstädterinnen erzielten in Lage einen neuen Vereinsrekord (bisher 10.017). "Wir haben ein super Ergebnis erreicht. Unser Kompliment gilt den Berlinerinnen, die den Titel verdient gewonnen haben", erkannte Erik Schneider neidlos an.
Skatender Hochspringer
Was bei den Mädchen nicht klappte, schafften die A-jugendlichen Jungen des TSV Bayer 04 Leverkusen. Mit 12.203 Punkten gewannen die Schützlinge von Lars Knut den Mannschaftstitel vor dem SV Preußen Berlin (11.707) und dem ASC Darmstadt (11.686). "Ich möchte keinen besonders herausstellen, denn das war in erster Linie eine hervorragende Mannschaftsleistung. Jeder ist an sein Limit gegangen", lobte Lars Knut seine Schützlinge.
Bei den Leverkusenern überraschte vor allem Kevin Winkler, der sich im Kugelstoßen von 14,50 Meter auf respektable 15,33 Meter steigerte. Eine bemerkenswerte Leistung bot auch Marcel Weber, der im Hochsprung 1,84 Meter überquerte. Der 15-Jährige trainiert nur einmal in der Woche. In seiner restlichen Freizeit skatet er vornehmlich in Köln auf der Dom-Platte.
Cottbus und Wattenscheid bei der Jugend in Führung
Bei der männlichen Jugend A führt nach dem ersten Tag der LC Cottbus mit 7.071 Punkten vor dem TSV Bayer 04 Leverkusen (6.851) und der LG Nike Berlin (6.817). Für die beste Einzelleistung sorgte der Leverkusener Robin Schembera, der die 1.000 Meter in 2:27,55 Minuten herunterspulte. Dennoch zeigte sich der 17-Jährige nicht zufrieden: "Ich bin nur für die Mannschaft gelaufen, denn nach der Junioren-WM habe ich kaum noch trainiert."
Bei der weiblichen Jugend A liegt der TV Wattenscheid 01 bei Halbzeit mit 4.800 Punkten vor dem TSV Bayer 04 Leverkusen (4.752) und der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen (4.627). Trotz einer leichten Erkältung erreichte die deutsche B-Jugendmeisterin Mawoin Beavogui (TV Wattenscheid 01) über 800 Meter beachtliche 2:10,62 Minuten.
Aufmerksamer Beobachter am ersten Wettkampftag war der frühere Zehnkampf-Weltrekordler Kurt Bendlin. "Die Begeisterung, die ich in Lage erlebt habe, ist ansteckend. Vor allem beim Speerwerfen hatte ich wie früher richtig Herzklopfen, denn diese Disziplin fasziniert mich immer noch." Der 63 Jahre alte Paderborner kann wegen seiner Tätigkeit als Team-Trainer und Management-Berater in den Sommermonaten nur selten Leichtathletik-Veranstaltungen besuchen. Dennoch möchte er sich in Zukunft wieder mehr im Bereich der Leichtathletik engagieren.
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