Duncan Kibet hat den längeren Atem
Der 29. Rotterdam-Marathon (Niederlande) wurde am Sonntag seinem Ruf einer der schnellsten Marathons der Welt zu sein, einmal mehr gerecht. Duncan Kibet (Kenia) schob sich mit seiner Siegerzeit von 2:04:27 Stunden nach einer Millimeterentscheidung gegenüber James Kwambai (Kenia; 2:04:27 h) auf Platz drei der ewigen Weltbestenliste. Nur Weltrekordhalter Haile Gebrselassie (Äthiopien; 2:03:59 h und 2:04:26 h) war jemals schneller gewesen.
Es dauerte keine drei Stunden bis die Siegerzeiten des Paris-Marathons (Frankreich) wieder Geschichte waren. Nicht mehr der Paris-Sieger Vincent Kipruto (Kenia; 2:05:47 h) bestimmte die Schlagzeilen in der Marathonszene, sondern dessen Landsmann Duncan Kibet. Dieser hatte sich in einem packenden Rennen erst im Spurt gegenüber James Kwambai in einem der schnellsten Marathonrennen der Geschichte in Rotterdam durchgesetzt.Mit der Zeit von 2:04:27 Stunden lief der 30-Jährige nicht nur einen neuen Landesrekord, verbesserte den Streckenrekord von Vorjahressieger William Kipsang (Kenia; 2:05:49 h), der in diesem Jahr krankheitsbedingt fehlte, sondern katapultierte sich auch auf Position drei der ewigen Marathon-Weltbestenliste. Nur Haile Gebrselassie war zweimal bei seinen Weltrekordläufen im September 2007 (2:04:26 h) und 2008 (2:03:59 h) in Berlin schneller gewesen.
Wie beim Weltrekordlauf in Berlin wurde James Kwambai (Kenia; 2:04:27 h) erneut Zweiter, verbesserte aber seine Bestmarke (2:05:36 h) von damals dennoch um mehr als eine Minute.
Perfekte Bedingungen helfen
Bereits im Vorfeld war über den Streckenrekord spekuliert worden und selbst den Weltrekord hielten nicht wenige für möglich. Die Läufer erfüllten die Erwartungen und boten den etwa 170.000 Zuschauern entlang der Strecke ein spannendes und hochklassiges Rennen.
Bei perfektem Marathon-Wetter mit Temperaturen um neun Grad und Windstille passierte eine 15-köpfige Spitzengruppe, darunter alle Favoriten, nach 44:15 Minuten die 15 Kilometer-Marke. Zehn Kilometer weiter betrug die Zwischenzeit 1:14:04 Stunden und die Anzahl der Führungsläufer war mit 13 immer noch beträchtlich.
In der Schlussphase war es Top-Favorit James Kwambai, der das Tempo verschärfte und einen Vorsprung von zehn Metern zwischen sich und seinem letzten Verfolger Duncan Kibet legen konnte. Als er bereits wie der sichere Sieger aussah, zog sich Duncan Kibet nochmals Meter für Meter heran und überholte mit letzter Kraft doch noch seinen Trainingskollegen, der sich zeitgleich mit 2:04:27 Stunden und Platz zwei zufrieden geben musste. Dritter wurde Abel Kirui (Kenia) in 2:05:04 Stunden. Insgesamt gingen neun der Top Ten-Resultate bei den Männern nach Kenia.
Duncan Kibet wird immer besser
Für Duncan Kibet, der unter dem italienischen Trainer Claudio Berardelli trainiert, war es in seinem dritten Marathon der zweite Erfolg. Im Herbst 2008 hatte er den Mailand-Marathon (Italien) in 2:07:53 Stunden gewonnen und bereits dort eine weitere Steigerung angekündigt. "Ich bin noch lange nicht an meinem Limit", sprach der 30-Jährige damals den Reportern ins Mikrofon.
Das mit Spannung erwartete Marathon-Debüt von Patrick Makau (Kenia), der die Halbmarathon-Distanz bereits achtmal unter einer Stunde gelaufen war und mit 58:52 Minuten auf Rang zwei der ewigen Weltbestenliste rangiert, endete nach 2:06:15 Stunden auf Platz vier.
Nailya Yulmanova gelingt Überraschungssieg
Bei den Frauen gab es überraschend einen russischen Sieg. Nailya Yulmanova setzte sich in 2:26:30 Stunden durch und verbesserte damit ihre Bestzeit um fast vier Minuten. Hinter der Russin überquerte Lydia Cheromei (Kenia; 2:28:09 h) als Zweitplatzierte mit fast zwei Minuten Rückstand die Ziellinie.
Insgesamt nahmen 18.000 Läuferinnen und Läufer die 29. Auflage des Rotterdam-Marathons in Angriff.
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