Duo im DKB-Cup-Jackpot - Neuer Jugend-Rekord
Beim 19. Internationalen Lausitzer Leichtathletik-Meeting am Mittwochabend in Cottbus erhielten sich zwei Athletinnen die Chance auf den 50.000-Euro-Jackpot im DKB-Cup: Die Magdeburgerin Nadine Kleinert im Kugelstoßen und die Offenburgerin Christina Obergföll im Speerwurf. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) stellte im Stabhochsprung einen neuen deutschen Jugendrekord auf.
Da konnte sie wieder jubeln, konnte lächeln. Nadine Kleinert hatte die Niederlage von Schönebeck gegen Christina Schwanitz (SV Neckarsulm) schnell überwunden und lieferte einen stabilen Wettkampf ab. Bereits im zweiten Versuch stieß sie die Kugel auf 19,77 Meter und sicherte sich damit den Sieg, während Christina Schwanitz mit 19,27 Metern vor Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01; 17,95 m) Zweite wurde.Insgesamt fünf Versuche über 19 Meter bewiesen, dass Nadine Kleinert in Form ist. Dabei waren die Temperaturen mit 20 Grad rund zehn Grad kühler als in Schönebeck und auch der Wind wehte heftig. Doch all das störte die Kugelstoßerinnen wenig. Nadine Kleinert bleibt damit nach dem Sieg von Kassel im Rennen um den 50.000-Euro-Jackpot des DKB-Cups.
Christina Obergföll ohne Mühe
Schon im zweiten Durchgang stellte die Vize-Weltmeisterin im Speerwerfen, Christina Obergföll, die Weichen in dieser auch zum DKB-Cup gehörenden Disziplin. Sie warf 64,16 Meter, was auch die Siegweite blieb. „In den letzten beiden Wettkämpfen habe ich mir im Bereich von 63 Metern einen abgewürgt. Heute war das eine positiv überraschende Weite, auch wenn sie sich natürlich im Training angedeutet hat“, sagte die Europarekordlerin.
Auch Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte allen Grund zur Freude. Mit 60,81 Metern übertraf sie zum zweiten Mal die Olympianorm von 60,50 Metern. Dritte wurde ihre Vereinskollegin Linda Stahl mit 60,37 Metern.
Raphael Holzdeppe setzt Höhenflug fort
Ebenfalls zum DKB-Cup gehört der Stabhochsprung der Männer. Kassel-Sieger Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte es vielleicht schon in Kassel geahnt, als er meinte, dass er sich erst nach Cottbus den Kopf über den Jackpot zerbrechen würde. In Cottbus fabrizierte er bei der Einstiegshöhe von 5,50 Metern einen Salto Nullo und katapultierte sich damit aus dem Cup-Wettbewerb. „Ich bin heute einfach nicht mit den Bedingungen fertig geworden, habe mich auf den Wind nicht einstellen können. Ich habe einfach nicht in den Wettkampf gefunden“, sagte der 30-Jährige.
Besser sah es da bei Raphael Holzdeppe aus, der mit 5,65 Metern einen neuen deutschen Jugendrekord aufstellte und damit Dritter wurde. Er entthronte den Leverkusener Lars Börgeling, der 1998 als Jugendlicher 5,62 Meter gesprungen war.
Alexander Straub springt Olympia-Norm
Um den Sieg aber ging es sehr knapp zu zwischen Alexander Straub (LG Filstal) und Tim Lobinger (LG Stadtwerke München). Beide schafften 5,70 Meter - Alexander Straub im ersten, Tim Lobinger erst im dritten Versuch. Alexander Straub erfüllte damit erstmals die Olympia-Norm.
Peter Rapp (LAV asics Tübingen) wollte den Erfolg von Kassel wiederholen, doch das war vergebene Liebesmüh. Christoph Stolz (VfL Wolfsburg) gewann mit 7,89 Metern den Weitsprung vor Tyrone Smith (Bermuda; 7,83 m) und Christian Kaczmarek (LG Nike Berlin; 7,79 m). Peter Rapp blieb mit 7,78 Metern nur Rang vier, der Traum von DKB-Cup-Jackpot war damit ausgeträumt.
Carsten Schlangen läuft an Norm vorbei
Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) wollte nach seinem Superlauf vom DKB-ISTAF nun in Cottbus alles perfekt machen und über 1.500 Meter die zweite Norm, diesmal 3:36,30 Minuten, laufen. Als Hase sorgte anfangs der Marokkaner Bader Rassioui für Tempo, doch bei 800 (1:55,70 min) und 1.000 Metern (2:25,16 min) lag man schon etwas hinter dem Plan. Eine Runde vor Schluss übernahm Carsten Schlangen allein die Führung, mühte sich wacker auf der Gegengeraden bei Gegenwind, gewann auch den Lauf, doch seine Enttäuschung war erkennbar, als er die Siegerzeit las: 3:37,79 Minuten. Das langte diesmal nicht.
Der Wind war diesmal der Freund der Diskuswerfer. Er wehte recht stark von vorn, ließ die Diskusscheiben fast segeln. Und der Kubaner Frank Casanas nutzte die Gunst der Stunde und siegte mit 67,17 Metern. Hinter dem Ungarn Zoltan Kövago (63,47 m) belegte der junge Martin Wierig (SC Magdeburg) mit 62,67 Metern den dritten Rang. Ein willkommenes nachträgliches Geburtstagsgeschenk, wenn es auch nichts mit der Olympianorm von 64,50 Metern wurde. Die ist dieses Jahr vielleicht noch zu weit weg für ihn, doch seine Aufmerksamkeit ist auf die WM 2009 in Berlin gerichtet.
Angela Williams (USA) erfreute die Organisatoren mit einem neuen Meetingrekord von 11,13 Sekunden über 100 Meter. Und über die Siegzeit von 8:12,50 Minuten des Niederländers Simon Vroemen im letzten Wettbewerb des Meetings, dem 3.000-Meter-Hindernislauf, freute sich besonders Meetingdirektor Uli Hobeck, der früher mal Spitzenathlet auf dieser Strecke gewesen war.
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