Dwain Chambers schockt mit Europarekord
Der Brite Dwain Chambers sorgte am Samstag, dem zweiten Tag der Hallen-Europameisterschaften in Turin (Italien), für Aufsehen. Der frühere Dopingsünder, der sich jetzt im Kampf gegen verbotene Mittel profilieren will, verbesserte im Halbfinale über 60 Meter den vier Jahre alten europäischen Hallenrekord des Franzosen Ronald Pognon um drei Hundertstel auf 6,42 Sekunden.
„Ich wusste, dass ich es im Tank habe“, sagte er nach diesem Auftritt, „ich wollte es nur nicht zu früh rauslassen.“ Der 30-Jährige war mit einer persönlichen Bestleistung von 6,51 Sekunden, die er vor drei Wochen im heimischen Sheffield gelaufen war, angereist. Im Vorlauf hatte er in Turin bereits 6,53 Sekunden auf die Bahn gebracht.Am Weltrekord schrammte Dwain Chambers lediglich um drei Hundertstel vorbei. Nur zwei Sprinter, die US-Amerikaner Maurice Greene (6,39 sec) und Andre Cason (6,41 sec), sind über 60 Meter jemals schneller gewesen.
Zwei weitere Medaillen für den DLV
Deutschlands Leichtathleten haben währenddessen bei der Hallen-EM nach dem Kugelstoß-Doppelsieg der Frauen bereits das zweite Medaillen-Double gefeiert: Im Stabhochsprung holte Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit Steigerung ihres deutschen Hallenrekordes von 4,71 auf 4,75 Meter Silber und Anna Battke (USC Mainz) mit 4,65 Metern Bronze.
Beide verhalfen dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) dazu, dass er schon vor dem Finaltag die Zahl der vier Medaillen von 2007 erreichen konnte. Gold ging in Abwesenheit von Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Yelena Isinbayeva an deren russische Teamkameradin Yuliya Golubchikova (4,75 m).
„Ich bin glücklich und platt mit Rekord und Medaille, habe Gänsehaut am ganzen Körper“, meinte Silke Spiegelburg in der ersten Freude, die gescheiterten Versuche über 4,80 Meter waren ihr da egal. Anna Battke sagte: „Ich habe mein Ziel Bestleistung erreicht und Bronze geholt. Vor den 4,75 Metern hatte ich einfach Angst.“
Favoritensiege
Gold gewannen am Samstag jeweils mit neuen internationalen Saisonbestmarken für diesen Winter der Italiener Fabrizio Donato mit 17,59 Metern im Dreisprung, der Schwede Johan Wissman in 45,89 Sekunden über 400 Meter und die Estin Ksenija Balta mit 6,87 Metern im Weitsprung.
Den fünften Titel für Russland holte Ivan Ukhov, der mit 2,32 Metern den Hochsprung gewann. Der Olympia-Fünfte Raul Spank (Dresdner SC) landete nach 2,30 Metern in der Qualifikation mit 2,25 Metern dagegen nur auf Rang sieben.
Die weiteren am Samstag noch vergebenen Titel gingen wie durchaus erwartet an die Russinnen Antonina Krivoshapka (400 m; 51,18 sec) und Anna Alminova (1.500 m; 4:07,76 min) sowie den Briten Mo Farah (3.000 m; 7:40,17 min).
mit Material des Sport-Informations-Dienstes
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