Edgar Itt - “Kraft aus der Inspiration”
Der Ex-Hürdenläufer Edgar Itt arbeitet seit zehn Jahren als Inspirationstrainer oder "Mutmacher", wie er sich selbst bezeichnet. Zuvor absolvierte der frühere Deutsche Meister eine kaufmännische Ausbildung und war im Marketingbereich eines Wirtschaftsunternehmens tätig. Im DLV-Trainingslager in Zypern (3. bis 10. Dezember) hat er zusammen mit David Kadel die Athletinnen und Athleten über die Möglichkeiten und Vorteile von Mentaltraining informiert.
Edgar Itt, zwei Tage lang standen für die Athletinnen und Athleten im DLV-Trainingslager in Nikosia Mentaltraining und Inspiration auf dem Programm. Wie fällt Ihr Fazit aus?Edgar Itt:
Für mich war es eine Riesen-Ehre in meiner neuen Funktion zur Leichtathletik zurückzukehren. Ich fand es vom DLV sehr mutig, diesen Programmpunkt aufzunehmen. Natürlich müssen wir Athletinnen und Athleten nicht motivieren, denn sie sind motiviert, sonst würden sie nicht hier sein. Es ging vor allem darum, an der eigenen Inspiration zu arbeiten. Der Sport lebt von dynamischen Prozessen, deshalb gilt es Gewohnheiten immer wieder zu hinterfragen und es hat Spaß gemacht mit den Athletinnen und Athleten zu arbeiten.
Auch wenn viele Sie als Motivationstrainer bezeichnen, legen Sie Wert darauf, dass Sie ein Inspirationstrainer sind. Was ist der Unterschied zwischen Motivation und Inspiration?
Edgar Itt:
Inspiration ist eine Herzenshaltung. Inspiration gibt die Kraft für ein Ziel, das man hat. Motivation ist das, was Dich jeden Tag bewegt, um ein Ziel zu erreichen. Die Kraft dafür holst Du Dir aus der Inspiration. Somit ist die Inspiration einen Tick wertvoller als die Motivation.
Sie hatten einen sehr guten Job in der Wirtschaft im Marketing-Bereich eines Wirtschaftsunternehmens. Trotzdem haben Sie sich 2000 selbstständig gemacht und sind heute als Inspirationstrainer sehr erfolgreich. Was war der Grund für den Wechsel in die Selbständigkeit?
Edgar Itt:
Es gab ein Schlüssel-Erlebnis. Bei einer Sitzung des Kuratoriums Deutsche Sporthilfe saß ein Manager neben mir, der gesagt hat: “Herr Itt, mit Ihnen würde ich auch gern trainieren, um abzunehmen.” Danach habe ich 2000 erst als Personal-Fitness-Coach begonnen und mich dann auf Inspiration spezialisiert.
Was muss die Leichtathletik aus Ihrer Sicht tun, um öffentlichkeitswirksam zu bleiben?
Edgar Itt:
Ich denke, der Deutsche Leichtathletik-Verband und seine Marketing GmbH, die DLP, machen bereits sehr viel. Man darf bei der manchmal aufkommenden Kritik nicht vergessen: Der DLV ist ein Spitzensport-Verband und da gibt es andere Gesetzmäßigkeiten als in einem Wirtschaftsunternehmen. Die Herausforderung ist es vor allem, der enormen Vielzahl von Disziplinen gerecht zu werden. Letztlich ist die Leistung der Athletinnen und Athleten eines der besten Argumente für die Öffentlichkeits-Wirksamkeit.