| Boston Marathon

Edna Kiplagat und Geoffrey Kirui überraschen als Sieger in Boston

Die 37 Jahre alte Kenianerin Edna Kiplagat hat am Ostermontag das Frauen-Rennen beim Boston Marathon dominiert und sich dank einer zweiten Rennhälfte unter 70 Minuten zur ältesten Siegerin seit 1977 gekürt. Bei den Männern vereitelte Geoffrey Kirui den Heimsieg von US-Amerikaner Galen Rupp.
Silke Bernhart

Wieder einmal waren es Läufer aus Kenia, die am Ostermontag beim 121. Marathon von Boston als Sieger hervorgingen – allerdings nicht jene, die Experten für die vorderen Plätze ganz oben auf der Liste hatten. Aber auch die Lokalmatadoren aus den USA boten ihren Landsleuten am Streckenrand Weltklasse-Leistungen und mischten auf den Rängen drei und vier (Frauen) sowie sechs Plätzen in den Top Ten (Männer) ganz vorne mit.

In beiden Wettbewerben, die zeitversetzt gestartet wurden, sodass die Frauen als erstes ins Ziel kamen, fiel die Vorentscheidung ab Kilometer 30. Die zweimalige Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat absolvierte die Strecke zwischen Kilometer 30 und 35 in herausragenden 16:01 Minuten und ließ damit der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Rasch hatte sie mehr als eine Minute Vorsprung und somit sogar Zeit, an einer Getränke-Station nach dem Greifen einer falschen Flasche wieder umzukehren und das richtige Getränk zu schnappen.

Unbeirrt eilte die 37-jährige Kenianerin anschließend ihrem ersten Boston-Sieg entgegen und überquerte nach glänzenden 2:21:52 Minuten die Ziellinie – es war die viertschnellste Siegerzeit in der Geschichte der Veranstaltung und ihr erster Marathon-Sieg seit dem Erfolg 2014 in London (Großbritannien). Bemerkenswert: ihr Split auf der zweiten Rennhälfte. Auf den ersten Halbmarathon in 72:33 Minuten ließ sie den zweiten in einer Zeit von 69:19 Minuten folgen.

Geoffrey Kirui schüttelt Galen Rupp ab

Zweite wurde mit genau 59 Sekunden Rückstand die gebürtige Kenianerin Rose Chelimo, die jetzt für Bahrain startet. Dahinter überraschte Jordan Hasay in 2:23:00 Stunden mit dem schnellsten Marathon-Debüt, das eine US-Amerikanerin je gezeigt hat. Auch Platz vier blieb im Gastgeber-Land: Desiree Linden, 2011 Zweite des Boston Marathons, wurde in 2:25:06 Stunden wie schon im Jahr 2015 Vierte.

Mit Galen Rupp, wie Jordan Hasay Mitglied der viel diskutierten Läufergruppe vom „Oregon Project“, mischte auch im Männer-Rennen ein US-Amerikaner vorne mit. Gemeinsam mit Geoffrey Kirui zog er ab Kilometer 30 langsam das Tempo an. Als alle Konkurrenten abgeschüttelt waren, heftete sich Rupp an die Fersen des Kenianers, einer letzten Tempoverschärfung von Kirui konnte er dann aber nicht mehr folgen.

Geoffrey Kirui feierte in seinem erst dritten Marathon in 2:09:38 Stunden den größten Erfolg seiner Karriere, der Olympia-Dritte Galen Rupp wurde in 2:09:58 Stunden Zweiter. Debütant Suguru Osaku, Dritter in 2:10:28 Stunden, sorgte für eine weitere Top Drei-Platzierung für das von Sportartikel-Hersteller Nike unterstützte internationale Oregon Project unter Anleitung von Erfolgscoach Alberto Salazar.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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