| DM 2016 Kassel

Ehemalige Spitzen-Athleten fiebern bei Titelkämpfen mit

Deutsche Meisterschaften in Kassel, da kommen nicht nur die aktuellen Spitzen-Athleten, das lockt auch die Aktiven von damals an. Beim Rundgang durch das Stadion traf man am vergangenen Wochenende an jeder Ecke ein bekanntes Gesicht. Und in einem waren sich alle einig: Kassel und das Auestadion sind super.
Peter Fritschler

Anzutreffen waren bei den Titelkämpfen zahlreiche frühere Top-Athleten. Brigitte Kraus (59) feierte ihren größten Erfolg 1983 bei der WM in Helsinki (Finnland) mit Silber über 3.000 Meter: „Ich fahre eigentlich zu allen Deutschen Meisterschaften, einfach aus Interesse.“

Rank und schlank wie eh und je kommen Heike Henkel (52) und Tanja König (46) daher. Heike Henkel, Europa-, Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Hochsprung, war zum ersten Mal im Auestadion. Tanja König machte unter ihrem Mädchennamen Borrmann bei der TG Melsungen ihre ersten Weitsprünge. Willi Wülbeck (61), 1983 bei der WM in Helsinki über 800 Meter erfolgreich, locker und lässig wie immer auf der Tribüne.

Sylvia Schenk (64) erinnert sich daran, dass sie 1969 im Auestadion bei Bezirksmeisterschaften gelaufen ist. Ins Stadion kommt die Juristin gern, nach Kassel sowieso. Schließlich absolvierte sie ihre ersten 800-Meter-Läufe im Trikot des ESV Jahn Treysa, ehe sie später Teil der 4x800-Meter-Staffel wurde, die 1971 Weltrekord lief.

Sabrine Braun feiert in Kassel Geburtstag

Am Sonntag wurde Siebenkampf-Weltmeisterin Sabine Braun 51 Jahre alt, sie war mit Beate Peters (56), WM-Dritte im Speerwerfen 1987 in Rom (Italien), auf der Tribüne. Gleich neben dran stand die Olympia-Dritte über 100 Meter Hürden von 1988 in Seoul (Südkorea), Claudia Reidick (53), mit Ehemann Alexander. Und Peters und Reidick stellten fest, dass sie sich kennen. Überlegen und dann ist klar, sie sind bei der Universiade 1985 im japanischen Kobe zusammen in der Sprintstaffel gelaufen.

Dragoslav Stepanovic, den alle nur „Stepi“ rufen, tummelte sich im VIP-Bereich des Auestadions. Der frühere jugoslawische Fußball-Nationalspieler, der lange Jahre für Eintracht Frankfurt kickte, bekannt für seinen Spruch „Lebbe geht weiter“, war mit dem Vorsitzenden des Lahn-Dill-Sportkreises Eberhard Göbel da. „Ich habe mich als Schüler im Hochsprung versucht“, sagte Stepanovic (67), „aber ich hatte kein Talent.“ Das Auestadion kennt „Stepi“ schon von früher, „wenn Hessen Kassel gespielt hat, war ich hier“.

Heike Drechsler und Heide Ecker-Rosendahl im Stadion

Ilse Bechthold war in ihrer aktiven Zeit Kugelstoßerin, später Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Heute ist die 88-Jährige aus Frankfurt noch im Förderverein des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV) aktiv.

Der Kasseler Klaus Lehnertz (78), 1964 in Tokio (Japan) Bronzemedaillengewinner im Stabhochsprung, ließ sich eine Veranstaltung wie die Deutschen Meisterschaften vor der Haustüre nicht entgehen.

Heike Drechsler (52), Weitsprung-Ikone, war für die Barmer GEK im Stadion. Brigitte Kurschilgen (58), war unter ihrem Mädchennamen Holzapfel 1978 EM-Dritte im Hochsprung. Heute ist sie Hochsprung-Bundestrainerin. Eigentlich logisch, dass man auch die Weitsprung-Olympiasiegerin von 1972, Heide Ecker-Rosendahl (69), in Kassel traf – Leichtathletik fasziniert sie immer noch. Wie die anderen Stars von damals eben auch.

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