Eike Onnen Siebter beim WM-Debüt
Eike Onnen sah sich vor dem Hochsprung-Finale am Mittwoch bei der WM in Osaka (Japan) hohen Erwartungen gegenüber, am Ende blieb die von vielen erhoffte und herbeigeredete Medaille für den Hannoveraner allerdings aus. Der international noch recht unerfahrene und an seinem ersten Großereignis teilnehmende Blondschopf zog sich mit 2,26 Metern und Platz sieben im Nagai-Stadion angesichts des entstandenen Drucks achtbar aus der Affäre.

Eiken Onnen wurde Siebter (Foto: Chai)
Der als unbekümmert bekannte Europacup-Sieger, der in der Qualifikation mit souverän gemeisterten 2,29 Metern geglänzt und sich in diesem Sommer auf 2,34 Meter gesteigert hatte, scheute sich nicht, im Aufeinandertreffen mit der versammelten Weltspitze frech zu pokern. Das unterstrich, mit welchen Ambitionen er nach Asien gekommen war: "Ich wollte um eine Medaille kämpfen, deshalb habe ich das gemacht." Er agierte dabei gegen den Willen seiner Mutter und Trainerin Astrid Fredebold-Onnen.Bereits nach dem ersten Fehlversuch über 2,30 Meter steigerte er auf die nächste Höhe von 2,33 Metern, wo dann immer noch sieben Athleten mit ihm im Rennen um die vorderen Plätze waren. Doch der erhoffte Konter des DLV-Hoffnungsträgers blieb aus, er riss die 2,33 Meter zweimal und war damit draußen.
Verunsicherung durch gereizten Fuß
Eike Onnen haderte auch etwas mit seinem einst verletzten Fuß. "Der Fuß stand beim ersten Versuch nicht gut, danach waren die Bänder gereizt." Das brachte den Studenten offenbar aus dem Konzept.
Die Enttäuschung über Platz sieben war ihm am Ende doch anzumerken: "Ich bin nicht so gesprungen, wie ich wollte. Auch wenn ich und viele andere mehr erhofft hatten, glaube ich, dass man bei der ersten WM nicht viel mehr von mir erwarten durfte."
Eike Onnen, der zum Saisonausklang noch Starts in Eberstadt und Viersen sowie im Falle einer Wildcard auch beim Weltfinale in Stuttgart plant, verhehlte dabei nicht, dass am Ende die fehlende Erfahrung eine Rolle gespielt haben könnte: "Ich habe doch angefangen zu zweifeln."
Titel für Donald Thomas
Gold, Silber und Bronze sprangen andere in einem erbitterten Kampf unter sich aus. In der engen Entscheidung setzte sich schließlich mit Donald Thomas von den Bahamas ein ähnlich lockerer Aufsteiger wie Eike Onnen, der obendrein vor zwei Jahren noch Basketballspieler war, durch.
Im ersten Versuch übersprungene 2,35 Meter brachten ihm den Sieg, obwohl er sich davor bereits insgesamt vier Fehlversuche geleistet hatte. Dem erfahrenen Russen Yaroslav Rybakov und dem Zyprioten Kyriakos Ioannou blieben bei gleicher Höhe nur Silber und Bronze.
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