Eike Onnen will endlich zu Olympia
Eike Onnen fährt am Wochenende (16./17. Juni) als Nummer eins der DLV-Jahresbestenliste zu den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid. Von einer Favoritenrolle will der Hannoveraner allerdings nichts wissen. Wichtiger als der Titel ist dem Hochspringer ohnehin die Olympia-Norm, die bei 2,31 Metern liegt.
Denn der Traum von einer Teilnahme an Olympischen Spielen ist für den 29-Jährigen bislang noch ein solcher geblieben: „Ich mache das mittlerweile schon echt ewig und ich war noch nie bei Olympischen Spielen dabei. Ziel ist jetzt definitiv die Qualifikation.“Vor vier Jahren war der Trip nach Peking (China) praktisch schon gebucht, aber eine Fußverletzung zwang Eike Onnen zur bitteren Absage. Gerade Verletzungen haben die Karriere des großen Blonden immer wieder begleitet, doch unterkriegen lassen hat er sich davon nie wirklich. Immer wieder folgten den Rückschlägen auch neue Höhenflüge.
„Zu Verletzungen habe ich inzwischen eine relativ entspannte Einstellung. Wenn man’s hat, dann hat man’s“, sagt Eike Onnen und auch momentan zwickt’s im Sprungfuß. Vor zweieinhalb Wochen wurde ein Ermüdungsbruch an einem Zeh des Sprungfußes festgestellt.
Höhenflüge trotz Schmerzen
Doch davon beeindrucken, geschweige denn von Höhenflügen abhalten will lassen sich Eike Onnen nicht: „Durch diese Diagnose ändert sich für mich nichts. Ich kann damit entsprechende Höhen springen. Ich merke manchmal ein bisschen Schmerzen. Bei Wettkämpfen darf man aber gar nicht drauf achten, wenn man eine gute Leistung erreichen will.“
So sprang er Anfang Juni in Regensburg auch jene 2,26 Meter, die ihm schon einmal die EM-B-Norm einbrachten und an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste katapultierten. Dort steht Eike Onnen jetzt auch vor den Deutschen Meisterschaften, zumal Titelverteidiger Raúl Spank (Dresdner SC) sowohl mit seiner Form als auch mit Verletzungsproblemen kämpft.
Kein klarer Favorit
Von einer Art Favoritenrolle will Eike Onnen für die DM allerdings nichts wissen, schließlich sind Raúl Spank und dessen Vereinskollege Matthias Haverney in diesem Sommer auch schon 2,25 Meter hoch gesprungen. „Es gibt keinen großartigen Favoriten. Es wird ein spannender Wettkampf. Ich hoffe, dass uns die Zuschauer so unterstützen, dass wir zu dritt die Norm erfüllen und dann international mit dabei sind“, sagt er.
Dafür, dass es beim ihm noch höher hinaus geht als bisher, muss vor allem der Anlauf stimmen. „Ich will immer ein bisschen zu viel, dann klappt es mit dem Anlauf nicht mehr und ich treff mich nicht mehr richtig“, umschreibt Eike Onnen das Problem. „Es ist noch mehr drin, wenn ich noch mehr Konstanz in meinen Anlauf kriege.“
Diese Konstanz soll ihn dann zu den nächsten internationalen Höhepunkten führen. Für die EM in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) hat er das Tor schon ein Stück weit aufgestoßen, als A-Norm sind 2,28 Meter gefordert. Diesen Wettkampf würde er auch noch gerne nutzen, um bei Bedarf eine weitere Chance auf die Olympia-Norm zu haben. Denn den Traum von Olympischen Spielen möchte sich Eike Onnen in diesem Jahr Anfang August in London (Großbritannien) unbedingt erfüllen.
DM in Bochum-Wattenscheid