Ein Ort im Ausnahmezustand
Die Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften versetzen Burghaslach in einen Ausnahmezustand. 1.165 Läufer, ungefähr so viele Personen wie der Ort Einwohner hat, werden bei den Titelkämpfen am kommenden Samstag an den Start gehen. Bayern stellt hierbei mit allein 458 Meldungen mehr als einem Drittel aller Teilnehmer und ist damit der stärkste Landesverband. Hinzu kommen noch die Läufer des Dreifrankenlaufes.
Jirka Arndt geht nach 1994 erneut in Burghaslach an den Start (Foto: Kiefner)
Mit den Deutschen Cross-Meisterschaften 1994 hat sich der TSV Burghaslach in der deutschen Läuferszene einen guten Namen gemacht. Dies ist auch ein Grund, weshalb so viele Läufer in die Provinz des Dreifranken-Ecks kommen. Die Organisation hatte anno 1994 alle Kritiker überzeugt. Dass dies auch 2003 so sein wird, dafür spricht, dass bereits eine Woche vor Wettkampfbeginn alle Startunterlagen vorbereitet sind und das 2.000-Mann-Zelt am Festplatz auch schon steht. Die knapp 1.200 Starter aus 299 Vereinen werden gute Bedingungen vorfinden und auch für die Zuschauer ist einiges vorbereitet. Als Sprecher sorgt der ehemalige Marathon Bundestrainer Winfried Aufenanger für fachliche Kompetenz, die regionale Komponente bringt Alfons Renker, der Gründer des Höchstadter Silvesterlaufs, mit ein.Neun Jahre sind im Leistungssport eine Welt, trotzdem sind drei Titelträger der Cross Titelkämpfe von Burghaslach erneut am Start. Die beiden Junioren-Sieger von 1994 Thomas Greger (Langstrecke) und Jirka Arndt (Mittelstrecke) gehören mittlerweile zu den Etablierten im Langstreckenlauf. Greger, mehrfacher Deutscher Meister im Berglauf und vor zwei Jahren 10.000 m Meister, ist ein unberechenbarer Läufer. Einmal schlägt er Dieter Baumann und die Kenianer beim Straßenlauf und dann schlägt er sich wieder selbst, absolut unter Wert. Arndt hat sich seine Meriten auf der Bahn verdient und seine bisherigen Erfolge mit dem achten Platz über 5.000 m bei Olympia in Sydney gekrönt. Auf der Straße ist ihm dagegen der Durchbruch noch nicht gelungen.
Männer und Frauen mit starkem Starterfeld
1994 war er der Top-Favorit auf der "Königsstrecke", der Männer Langstrecke und wurde seiner Favoriten-Rolle auch voll gerecht. Die Rede ist von Stephan Freigang dem Olympia-Dritten im Marathon von Barcelona. Der Cottbuser, nun im Trikot der SC DHfK Leipzig, ist mit 60:36 Minuten immer noch der zweitschnellste Halbmarathon-Läufer in Deutschland. Das Geschehen im Straßenlauf bestimmt zur Zeit aber Carsten Eich, der erst Mitte der Woche aus dem Trainingslager kam. Der Titelverteidiger ist erneut der Favorit. Auch der zweite des letzten Jahres, Embaye Hedrit, hat wieder gemeldet. Beide führten im letzten Jahr die Deutsche Bestenliste im Halbmarathon an.
Ein ähnlich starkes, wenn auch wesentlich kleineres Starterfeld gibt es bei den Frauen. Allein sechs der besten zehn in 2002 gehen hier an den Start, allen voran die beste des letzten Jahres und Vize-Europameisterin über die doppelte Strecke Luminita Zaituc. Sie gilt sicherlich als die Top-Favoritin. Titelverteidigerin bei den Frauen ist allerdings Ulrike Maisch vom LAV Rostock, die dieses Jahr in der Vorbereitung allerdings mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen hatte. Die 25jährige Norddeutsche hatte 1994 mit der Mannschaft den Titel bei der A-Jugend gewonnen. Ihre Mannschaftskolleginnen, mit denen sie in München bei der EM den Marathon- Europacup gewonnen hat, werden versuchen, der EM-Achten den Titel streitig zu machen.
Der Zeitplan 22.März:
8.30 Uhr: Dreifrankenlauf 10 km
9.30 Uhr: DM 10 km Jugend A
10.15 Uhr: DM 10 km Jugend B
11.15 Uhr: DM Halbmarathon Männer/ Junioren
13.15 Uhr: DM Halbmarathon Frauen/ Juniorinnen/ Seniorinnen
15.30 Uhr: DM Halbmarathon Senioren
ab 17.45 Uhr: Schüler/innen-Läufe Dreifrankenlauf