Eine Überraschung für Glory Alozie?
Eine spannende Entscheidung bahnt sich bei der Europameisterschaft in München über die 100 Meter Hürden an. In die Favoritenrolle schlüpft die Spanierin Glory Alozie, die am 19. Juli in Monaco in neuem Landesrekord von 12,60 Sekunden ihre gute Form unter Beweis stellte. "Ich habe mich konzentriert auf die EM vorbereitet", sagt sie.
Glory Alozie ist die Top-Favoritin über 100 Meter Hürden
Der gebürtigen Nigerianerin könnte allerdings die Französin Patricia Girard Paroli bieten. Als Europacup-Siegerin brachte sie die Uhr in Annecy bei glänzenden 12,64 Sekunden zum Stillstand. In der europäischen Jahresbestenliste reihen sich dahinter mit der blutjungen Bulgarin Yana Kasova (12,75 sec) und Irina Lenskiy aus Israel (12,80 sec) zwei ziemlich unbeschriebene Blätter ein.Ist Kirsten Bolm wieder fit?
Die deutschen Hoffnungen ruhen ganz auf der Hallen-EM-Dritten Kirsten Bolm. Wenn sie ihre Ischiasnervprobleme, die sie auch zu einem Verzicht auf das Bayer-Meeting in Leverkusen zwangen, einigermaßen gut überstanden hat, kann sie mit einer Verbesserung ihrer Bestzeit von derzeit 12,84 Sekunden nach den Medaillen greifen.
Mit der Russin Yulia Pechonkina hat der 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen eine klare Favoritin aufzubieten. Sie führt in 53,10 Sekunden die Weltjahresbestenliste überlegen an. Dahinter ist bei der EM in München vieles denkbar. Mit Anna Olichwierczuk und Androula Sialou können wenig bekannte Namen den Sprung auf das Treppchen schaffen, wenn sie ihre Vorleistungen von 55,11 bzw. 55,25 Sekunden bestätigen. Auch die Russin Yekaterina Bakhvalova und die Britin Natasha Danvers sollten in dem interessanten Endlauf stehen, der nicht weniger für die Deutsche Meisterin Heike Meißner das Ziel darstellt. Der Chemnitzerin ist eine Verbesserung ihrer Jahresbestzeit von 55,74 Sekunden allemal zuzutrauen, sagt sie doch: "Man steigert sich bei so einem Wettkampf vor heimischem Publikum immer ungemein."