Einmaliges Stabhochsprung-Projekt in Leverkusen
Im März erfolgt in Leverkusen der Startschuss für den 450.000 Euro teuren Stabhochsprung-Messplatz, der weitere Leistungsreserven für die Spitzenathleten in dieser Erfolgsdisziplin im DLV erschließen soll. Vorausgegangen waren zahlreiche Gespräche mit dem DOSB und den Verantwortlichen der Olympischen Leichtathletik (Sportdirektor, Cheftrainer). Gemeinsam gelang es den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen von der Wirksamkeit des Projektes und der Finanzierung zu überzeugen.

Die Stabhochspringer im DLV haben im zurückliegenden Olympiazyklus bei den großen internationalen Meisterschaften der Männer und Frauen insgesamt zehn Medaillen gewinnen können. Auch das Jahr 2013 gestaltete sich mit einem Weltmeistertitel und drei weiteren internationalen Medaillen bei den Welt- und Hallenmeisterschaften erneut überaus erfolgreich.
Hochprofessionelle Bedingungen
„Mit diesem Messplatz am BLZ in Leverkusen erhalten unsere Stabhochspringer hochprofessionelle Bedingungen für ein komplexes Diagnose- und Techniktraining in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio 2016,“ betont DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen.
Leverkusen als einer der leistungsstärksten Stützpunkte in Deutschland wird nunmehr zu einem hochwirksamen Kompetenzzentrum entwickelt, in dem der Stabhochsprung traditionsgemäß einen hohen Stellenwert einnimmt. Mit Christine Adams, der ehemaligen Weltklasse-Stabhochspringerin, Erfolgscoach Leszek Klima als DLV-Stützpunkttrainer sowie DLV-Bundestrainer Jörn Elberding entwickeln drei hauptberufliche Trainerspezialisten für Stabhochsprung mit einem Trainerteam Stabtalente. In Leverkusen trainieren mehr als 15 Stab-Bundeskaderathleten im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich.
„Wir möchten mit unseren Trainerkompetenzen und der zukünftig einmaligen trainingswissenschaftlichen Begleitung einen altersgerechten und langfristigen Aufbau von Stabtalenten in den unterschiedlichen Altersetappen bis hin zum Spitzenathleten unter optimalen Trainingsbedingungen systematisch entwickeln und sicherstellen“, sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska.
Konzipiert von Dr. Falk Schade
Zudem werden zahlreiche komplexe leistungsdiagnostische Maßnahmen im Jahresverlauf für die besten deutschen Stabhochspringer regelmäßig im Kompetenzzentrum in Leverkusen stattfinden. Konzipiert wurde der Messplatz von Trainingswissenschaftler Dr. Falk Schade vom Olympiastützpunkt Rheinland mit Sitz in Köln, der seit vielen Jahren die Trainingsprozesse der besten Deutschen Stabhochspringer hochkompetent begleitet.
Mit Hilfe von 20 Infrarotkameras, einem dynamometrischen Einstichkasten und Kraftmessplattformen können Bewegungsabläufe und Kraftverläufe detailliert untersucht und komplexe Energiebetrachtungen vorgenommen werden. „So können durch die trainingswissenschaftliche Arbeit des OSP Rheinland spezifische Leistungsreserven in der Stabhochsprungtechnik identifiziert werden und gemeinsam mit Athlet und Trainer an Verbesserungen gearbeitet arbeiten“, erläutert DLV-Bundestrainer Jörn Elberding.
Messplatz-System ist Hightech pur
Alle Dynamometrie- und Videometrie-Daten werden aufgezeichnet, so dass Sofort-Auswertungen aber ebenso Vergleiche mit anderen Versuchen und Springern im Trainingsprozess möglich sind. Das neue Messplatzsystem ist High-Tech pur: mit insgesamt fünf synchronisierten hochwertigen Videokameras, drei integrierten Messplattformen sowie der am OSP Rheinland entwickelten komplexen Messeinheit für die Ermittlung der Stabbiegung und Athletenbewegung.
„Unser Ziel ist es, den Messplatz gemeinsam mit unseren Trainerteams optimal zur Wirkung zu bringen“, erklärt Thomas Kurschilgen. „Hierfür werden wir die Kooperation mit dem OSP Rheinland und Dr. Falk Schade und mit dem IAT Leipzig weiter ausbauen und freuen uns sehr, dass unsere Partner (DOSB, Bund, das Land NRW, Bayer Leverkusen) mit großer Unterstützung unseren Überlegungen gefolgt sind.“