Eiskalter Konter von Betty Heidler in Ostrava
Betty Heidler zeigte am Donnerstag beim World Challenge-Meeting in Ostrava (Tschechische Republik) starke Nerven. Mit überragenden 78,07 Metern konterte die Frankfurter Hammerwerferin die Chinesin Wenxiu Zhang (76,99 m) eiskalt aus.
Es war der fünfte Durchgang, als die Olympia-Dritte Wenxiu Zhang plötzlich der deutschen Weltrekordlerin die Führung (bis dahin 76,07 m) entriss. Betty Heidler nahm es mit stoischer Ruhe.Sie nickte zunächst zweimal, als wüsste sie schon, dass sie nachlegen muss. Sie blickte auf die Anzeige, nahm den Asienrekord von 76,99 Metern zur Kenntnis, schritt entschlossen in den Ring und kam mit einer Weite von 78,07 Metern wieder heraus. Das Siegerlächeln inklusive.
„Ich habe keinen Druck gespürt, weil ich dasselbe schon in der letzten Woche in Daegu erlebt hatte“, sagte Betty Heidler danach. Doch es schien so, als hätte sie exakt diese Situation gebraucht, um noch zwei Meter aus sich heraus zu kitzeln. Diese zwei Meter mehr brachten dann auch den zweitbesten Wettkampf in der Karriere der Europameisterin. Eine Saisonbestleistung und ein neuer Meetingrekord waren es obendrein.
Kathrin Klaas hakt Normen ab
Vereinskollegin Kathrin Klaas kam mit 72,27 Metern hinter den Ex-Weltmeisterinnen Anita Wlodarczyk (Polen; 74,81 m) und Yipsi Moreno (Kuba; 73,28 m) auf Platz fünf. Olympia- und EM-Norm kann sie damit offiziell abhaken. „Das war der erste Schritt“, sagte sie, „jetzt kann es langsam ein bisschen stabiler werden.“
Bei den Männern ragten zwei 80-Meter-Werfer heraus. Der Ungar Krisztian Pars beendete nach 81,37 und 82,28 Metern seine Arbeit schon nach zwei Durchgängen. Weiter in den Vordergrund warf sich der Pole Pawel Fajdek, der mit 80,06 und 80,36 Metern seine ersten beiden 80-Meter-Würfe überhaupt zeigte und diese überschwänglich bejubelte.
Markus Esser nach EM-Norm erleichtert
Diese Leistungen nötigten auch Markus Esser allen Respekt ab: „Ich bin begeistert von dem Wettkampf. Ich habe lange keinen 82-Meter-Wurf mehr gesehen.“ Der Leverkusener selbst durfte sich zumindest über die EM-Norm freuen. Er wurde mit 77,27 Metern Vierter. „Das war ein Schirtt in die richtige Richtung. Es geht bergauf. Die ersten drei Wettkämpfe liefen überhaupt nicht“, stellte der WM-Vierte fest.
Das "Golden Spike"-Meeting in Ostrava wird nach den vorgelagerten Hammerwurf-Konkurrenzen am Freitag (25. Mai) fortgesetzt. Mit dabei sind dann zahlreiche Top-Stars wie Usain Bolt (100 m; Jamaika), Sanya Richards-Ross (400 m; USA), Pamela Jelimo (800 m; Kenia) und die deutschen Weltmeister David Storl (Kugel; LAC Erdgas Chemnitz) und Matthias de Zordo (Speer; SV schlau.com Saar 05).
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