Ekaterina Thanou von Spielen ausgeschlossen
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die griechische Sprinterin Ekaterina Thanou von den Olympischen Spielen in Peking (China) ausgeschlossen. Der 33-Jährigen wurde die Akkreditierung durch das IOC verweigert.
Eine entsprechende Empfehlung hatte die Disziplinarkommission unter dem deutschen IOC-Vize Thomas Bach ausgesprochen.„Wir wollen damit die moralische Bewertung des Falles durch das IOC zum Ausdruck bringen. Es handelt sich um ein ernsthaftes Vergehen, Frau Thanous Handlungen 2004 haben die olympische Bewegung in Misskredit gebracht“, hieß es in einer Erklärung der obersten Sport-Organisation.
Gegen die Entscheidung könnte die 33-Jährige vor der ad-hoc-Kammer des Sportgerichtshofes CAS vorgehen. Der Anwalt der Athletin, Gregory Ioannidis, hatte schon zuvor mit dem Gang vor ein ordentliches Gericht gedroht.
Erneut unter IOC-Hoheit
Ekaterina Thanou hatte 2004 mit der Flucht vor Dopingkontrolleuren zusammen mit ihrem Sprinter-Kollegen Kostas Kenteris schon vor dem Auftakt der Spiele von Athen für einen Riesenskandal gesorgt. Durch die Rückgabe ihrer Akkreditierung entzog sie sich damals einer Bestrafung durch das IOC.
Als sich Ekaterina Thanou mit der Bewerbung um eine Akkreditierung für Peking erneut unter IOC-Hoheit begab, wurde die Verhandlung neu aufgenommen. Zwischenzeitlich saß die 100-Meter-Olympiazweite von Sydney (Australien) 2000 eine zweijährige Sperre (bis Dezember 2006) ab, die der Leichtathletik-Weltverband IAAF verhängt hatte.
Sydney-Entscheidung im Herbst
Am Samstag war Ekaterina Thanou, die weit von ihrer früheren Glanzform entfernt ist und sich nur über die B-Norm in 11,39 Sekunden für Peking qualifizierte, Medienberichten zufolge noch in Griechenland routinemäßig getestet worden.
Nikos Kollias, einer ihrer Anwälte, hatte dem IOC vor wenigen Tagen eine Hetzjagd gegen seine Mandantin vorgeworfen, die als 100-Meter-Zweite von Sydney erste Kandidatin auf das von Doperin Marion Jones (USA) zurückgegebene Gold ist. Die Entscheidung will das IOC erst im Herbst treffen. Bis dahin sollen weitere Erkenntnisse aus dem Balco-Dopingskandal vorliegen.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)