EM-Bronze für deutsche Ultramarathon-Teams
Am Sonntag (22. April) fanden im norditalienischen Seregno die 26. IAU Welt- und Europameisterschaft im 100-Kilometer-Straßenlauf statt. Über 220 Athletinnen und Athleten aus 36 Nationen waren vor Ort. Die deutschen Männer und Frauen holten in der EM-Teamwertung Bronze.
Die WM-Einzeltitel holten in Seregno der Titelverteidiger und Lokalmatador Giorgio Calcaterra (Italien; 6:23:20 h) sowie die US-Amerikanerin Amy Sproston (7:34:08 h).Bester deutscher Einzelstarter: Andrè Collet (Aachener TG). Er überragte mit einer persönlichen Bestleistung von 6:45:48 Stunden und belegte in der WM-Wertung den sechsten Platz. Damit wurde der 40-Jährige mit einer unglaublichen Energieleistung und Kampfeswillen Weltmeister in der Masterwertung der Altersklasse M40.
25. DLV-Einsatz für Michael Sommer
Vizeweltmeister in der AK M45 wurde das Ultramarathon-Urgestein Michael Sommer (EK Schwaikheim), der in seinem 25. Einsatz für das deutsche Nationalteam unter schwierigen Bedingungen seine ganze Routine ausspielte und in 7:09:55 Stunden der deutschen Mannschaft zum vierten Platz in der WM-Teamwertung verhalf.
Achim Zimmermann (SV Mindelzell) absolvierte auf der welligen und nicht einfach zu laufenden 20-Kilometer-Runde ein cleveres Rennen, teilte es sich richtig ein und finishte ebenfalls in persönlicher Bestzeit von 7:22:08 Stunden.
Johannes Haßlinger kämpft sich durch
Johannes Haßlinger (VC/LC Nienburg) komplettierte das Männerteam in seinem ersten Einsatz im Nationaltrikot. Dabei lief er bei teils regnerischen und zur Mittagszeit wiederum schwülen und warmen Temperaturen lange gemeinsam mit Achim Zimmermann. Nach einem Fehltritt beim Überqueren einer Holzbrücke bekam der Nienburger größere Probleme, musste abreißen lassen und konnte nur noch stark eingeschränkt weiterlaufen.
Aber auch er kämpfte sich durch und komplettierte mit 7:42:30 Stunden das gute Gesamtergebnis des Teams. Eine überraschende Bronzemedaille in der EM-Mannschaftswertung sowie Platz vier in der WM-Wertung waren der Lohn.
DLV-Frauenteam holt Bronze
Ebenfalls sehr gute Leistungen konnten die Damen abrufen. In der Besetzung Antje Krause (USC Marburg; 8:26:17 h), Nicole Benning (EK Schwaikheim; PB: 8:36:22 h), Elke Musial (LG Taucha/Leipzig; 8:44:06 h) und Pamela Veith (TSV Kusterdingen; 8:59:36 h) holte das deutsche Team auf dem tückischen Rundkurs mit einer beeindruckenden Mannschaftsleistung ebenfalls EM-Bronze. In der WM-Wertung belegten sie Rang fünf.
Dabei leistete auch Physiotherapeut Oliver Leu bei Kilometer 80 Schwerstarbeit, um die Muskulatur bei den Damen wieder zu lockern. Antje Krause mit ihrem unbändigen Willen, die gut vorbereitete Nicole Benning in ihrem ersten DLV-Ensatz, die grippegeschwächte und aufopferungsvoll kämpfende Elke Musial, ebenfalls zum ersten Mal dabei, und die amtierende Deutsche 100-Kilometer-Meisterin Pamela Veith sorgten damit für eine Überraschung. In der WM-Einzelwertung belegten sie Rang 20, 25, 28 und 33.
Delegationsleiter hoch zufrieden
Bezeichnend für den tollen Teamspirit war das Finish von Pamela Veith: Von heftigen muskulären Oberschenkelproblemen geplagt biss sie sich durch und legte vor dem begeisterungsfähigen italienischen Publikum einen tollen Endspurt hin, um noch unter der Neun-Stunden-Marke zu bleiben.
Ralf Weis, der kurzfristig für den DLV-Ultramarathonberater Dr. Stefan Weigelt die Teamleitung übernahm, war mit den Leistungen sehr zufrieden: "Das war eine perfekte Teamarbeit. Alle Athletinnen und Athleten haben ihr Optimales gegeben. Zwei Mannschaftsmedaillen sowie Platz eins und zwei in der Welt-Masters-Wertung sind ein tolles Ergebnis. Unser Physiotherapeut sowie das gesamte Betreuerteam haben ausgezeichnete Arbeit geleistet.“
Beachtlich sind auch die Leistungen anderer deutscher Teilnehmer im Rahmen der WMA-Wertung:
Senioren:
Norbert Hoffmann: 1. Platz in der AK 70 in 9:43 h
Jürgen Baumann: 3. Platz in der AK 55 in 8:45 h
Nikolas Adam: 4. Platz in der AK 55 in 8:46 h
Walter Seiser: 5. Platz in der AK 60 in 9:51 h
Ernst Riemann: 6. Platz in der AK 55 in 9:44 h
Seniorinnen:
Sigrid Hoffmann: 6. Platz in der AK 45 in 9:20 h
Die Resultate finden Sie in der Ergebnisrubrik...
Die deutschen 100-Kilometer-Läufer präsentierten sich in Seregno in guter Verfassung und bewiesen starken Teamgeist (Foto: Krause)
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