EM in Helsinki - Die Ausscheidungen (Frauen)
Von Mittwoch (27. Juni) bis Sonntag (1. Juli) läuft die Europameisterschaft in Helsinki (Finnland). Lesen Sie hier, wie sich die deutschen Athletinnen in den Ausscheidungsläufen und Qualifikationen am dritten Tag geschlagen haben.
200 METER |
Inna Weit zieht in die zweite Runde ein
EM-Neuling Inna Weit hat die erste Runde überstanden. Die Paderbornerin wurde in ihrem 200 Meter-Vorlauf Vierte und zog mit 23,89 Sekunden direkt ins Halbfinale, das am Freitagabend stattfand, weiter.
„Die ersten 100 Meter waren zu verhalten. Alle meinten, du musst aufpassen und nicht auf die Linie treten. Nach der Kurve gibt es so einen Knick, da lässt man sich aus der Kurve treiben, das ist mir auch passiert. Ich habe während des Laufens gemerkt, dass es nicht so klappt, wie ich mir das vorstelle. Das hat mich geärgert. Beim nächsten Mal will ich es besser machen“, sagte die Deutsche Meisterin, die in der Summe aller Vorlaufzeiten auf Platz 22 lag.
In der ersten Runde blieben mit Mariya Ryemyen (Ukraine; 22,77 sec), Gloria Hooper (Italien; 22,95 sec) und Viktoriya Pyatachenko (Ukraine; 22,96 sec) drei Läuferinnen unter 23 Sekunden.
Inna Weit hat Blut geleckt
Für Inna Weit kam wenig überraschend am Freitagabend im 200-Meter-Halbfinale das Aus. Die Paderbornerin, die sich in diesem Sommer überraschend stark präsentiert hatte und Deutsche Meisterin geworden war, wurde in ihrem Rennen in 23,95 Sekunden Sechste.
Zufrieden konnte sie damit nicht sein. „Das waren heute die beiden schlimmsten Rennen meiner Saison. Das ist natürlich bitter. Ich bin eigentlich immer konstant gelaufen. Heute hat es nicht geklappt“, sagte sie.
Auch die gewöhnungsbedürftige Bahn des Olympiastadions mit den engen Kurven stellte sie vor Probleme. „Andere kamen damit auch zurecht, das ist keine Ausrede. Bei mir hat es nicht funktioniert. Auch im Halbfinale nicht. Ich habe es einfach auch miserabel gemacht. Hinten kam ich wieder. Es sind aber leider 200 Meter und keine 250.“
Trotz der Enttäuschung blickte Inna Weit aber in die Zukunft: „Jetzt habe ich Blut geleckt. Jetzt will ich weitermachen.“ Sie hat auch die Hoffnung auf eine Olympia-Nominierung für die Staffel noch nicht aufgegeben.
Die schnellsten Zeiten im Halbfinale liefen die Niederländerin Dafne Schippers (22,70 sec) und die Ukrainerin Mariya Ryemyen (22,82 sec).
100 METER HÜRDEN |
Deutsche lösen ihre Aufgabe am Morgen
In 13,12 Sekunden ist Cindy Roleder in ihrem Vorlauf auf Platz zwei gelaufen und zog damit sicher ins Halbfinale ein. "Ich bin froh, dass ich den Vorlauf gut überstanden habe."
Dass die Vorläufe schon um 9.30 Uhr Ortszeit begannen, war für die Leipzigerin kein Problem. "Ich bin es gewohnt, früh zu trainieren." Im Halbfinale soll die Bestzeit (12,91 sec) fallen. "Ich muss noch einen Zacken draufpacken." Wenn das gelingt, ist der Endlauf drin.
Der Start von Nadine Hildebrand war nicht schlecht. "An der ersten Hürde habe ich dann gleich eine gewischt bekommen", erklärte die Athletin des LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg. "Ich bin irgendwie nicht richtig reingekommen." Platz fünf im Vorlauf (13,15 sec) reichte nicht, um direkt weiterzukommen. "Ich wollte eigentlich Dritte werden, damit man nicht auf die Zeit hoffen muss."
Das tat die 24-Jährige dann aber doch mit Erfolg und kann darauf hoffen, wie vor zwei Jahren in Barcelona ins Finale einzuziehen, wo sie Achte wurde.
Titelverteidigerin Nevin Yanit (Türkei) legte die schnellste Zeit auf die Bahn (12,78 sec). Carolin Nytra (MTG Mannheim) hatte einen Start in Helsinki vorsichtshalber abgesagt, sie konzentriert sich auf die Olympia-Vorbereitung.
HAMMERWERFEN |
Betty Heidler mit großen Problemen, Kathrin Klaas durch
Eine unangenehme Überraschung brachte der Vormittag für das deutsche Team in Helsinki. Nach zwei ungültigen Würfen kam Betty Heidler nur auf 65,09 Meter und landete in der ersten Gruppe der Qualifikation nur auf Platz neun. Das war zu wenig für das Finale.
"Die Einwerfer waren noch gut", sagte die Frankfurterin. Für das, was dann im Wettkampf los war, hatte sie keine Erklärung. An den Nerven lag es aus ihrer Sicht nicht. Der große Wurf wäre fürs Weiterkommen nicht nötig gewesen, keine Athletin übertraf in ihrer Gruppe die 70 Meter.
In der zweiten Gruppe machte es Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) besser. Die 28-Jährige eröffnete mit 66,12 Meter, steigerte sich dann auf 68,95 Meter und bestätigte diese Leistung noch einmal mit 68,56 Metern. Damit zog sie als Viertbeste beider Gruppen weiter. Es war ihrer erster Wettkampf nach ihrem Sturz in Eugene (USA).
„Die Erleichterung ist jetzt sehr groß, ich freue mich, dass es geklappt hat. Aber man hat gesehen, dass ich noch nicht hundert Prozent da bin. Die Schnelligkeit ist da, aber die Technik passt noch nicht so ganz“, sagte Kathrin Klaas. "Ich bin froh, dass ich die EM hier als Zwischenstation zu den Olympischen Spielen nehmen kann. Ich bin aber vor allen Dingen hier, um den Sturz in Eugene vergessen zu machen, um wieder richtig ins Wettkampfgeschehen einzusteigen."
Ex-Weltmeisterin Anita Wlodarczyk packte gegen Ende der zweiten Gruppe doch noch einen weiten Wurf aus. Mit 71,38 Metern erfüllte die Polin als einzige die fürs direkte Weiterkommen geforderten 71,00 Metern.
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