EM-Kolumne von Klaus D. Kullmann ("Rheinpfalz")
Ich bin der Meinung, dass bei der Leichtathletik-EM dabei sein alles ist!

Olympiasieger Nils Schumann ist einer der wenigen Vollprofis in der deutschen Leichtathletik (Foto: Kiefner)
Auf 95 Athleten für die Europameisterschaft also ist der Deutsche Leichtathletik-Verband unter Ausschöpfung aller möglichen Nominierungskriterien gekommen. Maximal ein Drittel davon sind Medaillenkandidaten und Endkampfaspiranten.Der Rest wird zum Kanonenfutter für die Miesmacher, die ausschließlich darauf aus sind, der deutschen Leichtathletik, vor allem einigen Verbandsfunktionären, heftig eine vor den Latz zu knallen. Leider.
Wirklich getroffen werden Athleten, die alles andere als Profis sind. Die studieren oder halbtags arbeiten, weil sie an das Leben nach der Leichtathletik denken müssen. Athleten, die auf Freizeit, - und dessen bin ich mir sicher - auf jegliche unerlaubte Methode der Leistungssteigerung verzichten. Athleten, die ihr Bestes geben und einfach nur bei der EM im eigenen Land dabei sein wollen.
Dieses zählte mal was. Für junge Athleten, die vom Verband belohnt werden sollen, ist das heute noch so. Nur für die Kritiker nicht mehr, die nicht wahr haben wollen, dass die Magnetwirkung und der Leistungsstand der deutschen Leichtathletik aus gesellschaftspolitischen Gründen nachließ. Der Preis für die Athleten ist, niedergemacht zu werden. Ob das dann noch anspornt?
Diese Kolumne von Klaus D. Kullmann ist in der "Rheinpfalz" vom 13. Juli erschienen. leichtathletik.de bedankt für sich die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.