| EM 2014

EM-Tag 6 - Möldner-Schmidt und Schwanitz glänzen

Mit drei weiteren Medaillen für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ist die EM in Zürich (Schweiz) am Sonntag zu Ende gegangen. Als Europameisterinnen überragten Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt und Kugelstoßerin Christina Schwanitz. Silber holten die schnellen Männer in der Staffel.
Jan-Henner Reitze

Das war eine taktische und kämpferische Meisterleistung, über das EM-Finale hinaus. Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) gehört seit Jahren zur internationalen Spitze über 3.000 Meter Hindernis, kämpfte sich nach schwerer Krankheit zurück. Am Sonntag in Zürich erlebte die 30-Jährige den bisher größten Tag ihrer Karriere und wurde für jahrelange harte Arbeit belohnt.

In einem flotten Rennen konnte die deutsche Rekordlerin mithalten und war dabei, als ein Quartett auf den letzten 200 Metern um die Medaillen kämpfte. Auch dank ihrer guten Technik an Wassergraben und abschließendem Hindernis überspurtete die WM-Achte die gesamte Konkurrenz und jubelte im Ziel über Gold (9:29,43 min) vor Charlotta Fougberg (Schweden; 9:30,16 min) und Diana Martin (Spanien; 9:30,70 min).

Auch Gesa Felicitas Krause machte ein starkes Rennen. In den Kampf um die Medaillen konnte die Frankfurterin als Fünfte (9:35,46 min) noch nicht ganz eingreifen.

Christina Schwanitz eine Klasse für sich

Im Kugelstoßen wurde Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) ihrer Favoritenrolle gerecht. Nach einem Sicherheitsstoß hätten die folgenden vier gültigen Versuche alle zum Titel gereicht. Mit 19,90 Meter flog die Kugel sogar dicht an die 20-Meter-Marke. Nach dem EM-Sieg unterm Hallen-Dach von Göteborg (Schweden) ist die 28-Jährige damit auch unter freiem Himmel in Europa ganz oben angekommen. Silber sicherte sich Yevgeniya Kolodko (Russland; 19,39 m) vor Anita Marton, die Landesrekord (19,04 m) für Ungarn stieß.

Eine gute Figur bei ihrem ersten großen internationalen Einsatz machte Lena Urbaniak (LG Filstal). Schon der Einzug ins Finale hatte die 21-Jährige fröhlich gestimmt. Mit 17,77 Metern kam sie dort bis auf sieben Zentimeter an ihre Bestleistung heran und wurde Achte.

Silber für die Sprintstaffel der Männer

Wie schon im Vorlauf lieferten die DLV-Sprinter über 4x100 Meter ein starkes Rennen ab. In 38,09 Sekunden blieben Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) nur sieben Hundertstel über dem deutschen Rekord (38,02 sec). Zu Gold reichte es nicht ganz, die Briten waren in 37,93 Sekunden einfach zu stark. Bronze holte Frankreich (38,47 sec).

Über 5.000 Meter sprintete Mo Farah (Großbritannien; 14:05,82 min) nach einem langsamen Rennen zum zweiten Gold von Zürich, nach seinem Sieg über 10.000 Meter - vor Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan; 14:08,32 min) und Landsmann Andy Veron (14:09,48 min). Dahinter spurtete der Friedrichshafener Richard Ringer zu einem starken vierten Platz (14:10,92 min). Arne Gabius (LG Stadtwerke Tübingen; 14:11,84 min) wurde Siebter.

Rennen mit Stürzen - Mekhissi-Benabbad siegt

In einem ebenso langsamen und dazu turbulenten Finale über 1.500 Meter erfüllten sich die Träume der DLV-Läufer nicht. Besonders hart erwischte es Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 3:54,35 min), der eingangs der abschließenden Runde stürzte, sich aufrappelte und Zehnter wurde.

Diese Situation nutzte Mahiedine Mekhissi-Benabbad, um auf und davon zu ziehen. Der über die Hindernisse disqualifizierte Franzose siegte (3:45,60 min). Im Spurt um Silber konnte Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) nicht ganz mithalten und wurde Fünfter (3:46,46 min). Shooting-Star Timo Benitz (LG Farbtex Hochschwarzwald; 3:47,26 min) wurde Siebter.

Auf den Punkt topfit war Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (LG Stadtwerke Tübingen), die sich im ersten Versuch über 1,97 Meter schwang und ihre Freiluft-Bestleistung damit um zwei Zentimeter verbesserte. Diese Vorstellung wurde mit Rang fünf belohnt. Gold ging an die unermüdliche Spanierin Ruth Beitia (2,01 m) vor der Russin Mariya Kuchnia (1,99 m) und Ana Simic (Kroatien; 1,99 m).

Zweimal Rang sechs für Viertelmeiler

Die DLV-Staffeln über 4x400 Meter der Frauen (3:27,69 min) und Männer erreichten jeweils Rang sechs. Bei den Frauen siegte Frankreich (3:24,27 min) in einem engen Finish vor der Ukraine (3:24,32 min) und Großbritannien (3:24,34 min). Gold bei den Männern ging in starken 2:58,79 an die Briten vor Russland (2:59,38 min) und Polen (2:59,85 min). Über 4x100 Meter machten die Britinnen in 42,24 Sekunden das dritte Staffel-Gold für ihre Nation perfekt, vor Frankreich (42,45 sec) und Russland (43,22 sec).

Im Weitsprung kam Christian Reif (LC Rehlingen) nicht über Rang acht (7,95 m) hinaus. Gold holte mit Greg Rutherford (8,29 m) der nächste Brite. Silber ging an den Griechen Louis Tsatoumas (8,15 m) vor Kafetien Gomis (Frankreich; 8,14 m).

Im Speerwerfen siegte Antti Ruuskanen (Finnland; 88,01 m) vor Weltmeister Vitezslav Vesely (Tschechische Republik; 84,79 m) und Landsmann Tero Pitkämäki (84,40 m). Die DLV-Athleten Andreas Hofmann (77,42 m) und Thomas Röhler (LC Jena; 70,31 m) kamen als Neunte und Zwölfte im Letzigrund nicht zurecht.

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