EM Tag eins - Kugelstoß-Medaille verpasst
Die Kugelstoßerinnen Petra Lammert (SC Neubrandenburg) und Nadine Kleinert (SC Magdeburg) haben am Dienstag in Barcelona die erste mögliche EM-Medaille für Deutschlands Leichtathleten verpasst. Mit Ellbogenproblemen wurde Hallen-Europameisterin Petra Lammert Sechste, die Magdeburger WM-Zweite Kleinert mit ebenfalls 18,94 Metern Siebte.
Bei Weißrusslands Doppelsieg schlug Hallen-Weltmeisterin Nadzeya Ostapchuk mit 20,48 Metern die Olympia-Zweite Natallia Mikhnevich (19,53 m) und die Russin Anna Avdeyeva (19,39 m).Über 10.000 Meter wurde der in Somalia geborene britische Favorit Mohammed Farah in 28:24,99 Minuten Nachfolger des Wattenscheiders Jan Fitschen, der vier Jahre nach seinem EM-Triumph von Göteborg in 29:16,59 Minuten auf Platz zwölf landete. Den britischen Doppelsieg sicherte Chris Thompson in 28:27,33 Minuten, Bronze holte zeitgleich der Italiener Daniele Meucci. Bester Deutscher war als Neunter in 29:09,84 Minuten der weitere Wattenscheider Christian Glatting, 15. in 29:28,31 Minuten der Tübinger Filmon Ghirmai.
Erster Titel nach Russland
Im 20 Kilometer Gehen hatte Stanislav Yemelyanov in 1:20:10 Stunden für Russland die erste von 47 EM-Goldmedaillen gewonnen, die bis Sonntag im Olympiastadion von 1992 vergeben werden. Silber holte Italiens 50-Kilometer-Olympiasieger Alex Schwazer (1:20:38 h), Bronze der Portugiese Joao Vieira (1:20:49 h). Der Berliner Maik Berger verfehlte als 16. in 1:25:01 Stunden sein persönliches Ziel um sechs Ränge.
"Ich weiß nicht, was los war, aber ich bin nicht wieder Sechste geworden", meinte Nadine Kleinert, die seit 1998 dreimal diesen von ihr verfluchten Rang bei einer EM belegt hatte, jedoch bei Olympia, WM und Hallen-WM sieben Medaillen gewinnen konnte. Ihr Ärger: "Im Training habe ich die Woche über immer weiter gestoßen als die Dritte." Petra Lammert, die trotz Operation seit Jahren Schmerzen am Ellbogen hat, meinte: "Als der Wettkampf los ging, habe ich das ausgeblendet. Aber es war noch im Kopf drin, es hat vielleicht etwas irritiert."
Tränen bei Markus Esser
Vor 15.000 Zuschauern im Olympiastadion von 1992 erlebten Deutschlands Leichtathletik-Fans ein Wechselbad der Gefühle. Neben Hammerwerfer Markus Esser, der beim TV-Interview Tränen fließen ließ, nachdem seine Medaillenhoffnungen mit 71,83 Metern zunichte waren, blieben in Runde eins auch die Weitspringerinnen Nadja Käther (Hamburger SV; 6,61 m) und Bianca Kappler (LC Rehlingen; 6,50 m) auf der Strecke. Über 800 Meter scheiterte Claudia Hoffmann (SC Potsdam) als Sechster trotz guter 2:01,19 Minuten.
Dafür schürte der neue Diskus-Stern Nadine Müller Goldhoffnungen für Mittwoch. Mit 60,54 Metern schaffte die WM-Sechste aus Halle/Saale gleich im ersten Versuch den Vorstoß ins Finale. "Es bleibt dabei. Mein Ziel ist eine Medaille", sagte Nadine Müller, die bei der ersten großen Event als Favoritin ganz cool wirkte: "Ich war nicht nervös, habe das locker mit eineinhalb Drehungen geschafft. Die Hitze hat mir nichts ausgemacht", meinte die 1,93 Meter lange Blondine, die bei Winterwurf-Europacup und Team-EM bereits Siegerqualitäten bewiesen hatte.
Christina Obergföll überzeugt
Neben Nadine Müller erreichte auch die Deutsche Vizemeisterin Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund) als Achte mit 58,41 Metern den Diskus-Endkampf. Souverän zog die Olympia-Dritte Christina Obergföll (LG Offenburg) mit 65,05 Metern im ersten Durchgang ins Speer-Finale am Donnerstag ein. "Ich will vor allem eine Medaille", meinte die Ex-Europarekordlerin. Neben ihr schafften auch die Leverkusenerinnen Katharina Molitor mit 59,74 Metern und Linda Stahl mit 57,42 Metern den Sprung in das Finale.
Die Halbfinals am Mittwoch erreichten vier andere: Über 400 Meter Hürden erzielte die Karlstädterin Fabienne Kohlmann in 55,69 Sekunden die zweitbeste Zeit der vier Vorläufe. Über 100 Meter kam Tobias Unger (LG Stadtwerke München) als Zweiter in 10,35 Sekunden weiter, als Vierte Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) in 10,44 Sekunden und Christian Blum (LAC Erdgas Chemnitz) bei starkem Gegenwind in 10,57 Sekunden.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
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