| EM 2014

EM unter außergewöhnlichen Bedingungen

Die außergewöhnlichen Bedingungen bei der Europameisterschaft in Zürich (Schweiz) waren am Donnerstag bei der DLV-Pressekonferenz ein bestimmendes Thema. Wind und Regen hatten den Athleten am Abend zuvor so einiges abverlangt - dazu kam mit dem neuen Belag ein eigenwilliger Untergrund.
Christian Fuchs

"Es war glatt. Man konnte sich nirgends bewegen. Als ich ausgerutscht bin, hat es mir die psychischen Arbeitsmuster genommen", stellte Diskus-Europameister Robert Harting (SCC Berlin) zu den feuchten Verhältnissen im Stadion und im Ring fest. Dazu kamen die Verzögerungen und der Wind: "Immer neue Timeslots wurden bekannt gegeben. Es war schwer in den Rhythmus reinzukommen. Warmhalten war fast gar nicht drin."

Hürdensprinterin Cindy Roleder spielte der Gegenwind als große Athletin hingegen in die Karten. Auch die Bahn bekam sie in den Griff: "Wir haben uns gut darauf vorbereitet. Bei spitzen Spikenägeln habe ich kein Problem dabei gesehen, dann hat man einen guten Grip", sagte die Leipzigerin, die mit ihrer Bronzemedaille über 100 Meter Hürden überrascht hatte. Sie stellte aber auch fest: "Es war extrem rutschig, auch bei trockenem Belag."

Keine Bahn für solche Bedingungen

DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska merkte zu dem neuen Belag im Letzigrund an: "Ich denke, die Bahn ist nicht konzipiert worden für die Bedingungen, die wir gestern hatten. Es wurden auch schwierige Bedingungen für die Diskuswerfer geschaffen."

Besonders tragisch fand er allerdings den Messfehler bei Weitspringerin Melanie Bauschke, die sich fünf Durchgänge lang auf Medaillenkurs wähnte, ehe die Weite der Berlinerin nach unten korrigiert wurde.

"Wenn man glaubt, man liegt auf einem Medaillenplatz und dann folgt die Korrektur, dann beeinflusst das natürlich den Wettkampf", sagte Idriss Gonschinska. Er stellte aber auch fest: "Die Überprüfung der Weite war korrekt, im Sinne des Fair Plays ist das okay."

DLV-Team schon dreimal von Messfehlern betroffen

Die deutsche Mannschaft war an den ersten beiden EM-Tagen schon dreimal von Messfehlern betroffen. Vor Melanie Bauschke gab es auch schon Verwirrung bei Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) und Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt)."Natürlich beeinflussen menschliche Fehler die Verläufe von Wettbewerben. Es war aber dreimal eine unterschiedliche Situation, die man unterschiedlich bewerten muss", sagte Idriss Gonschinska.

Aus sportlicher Sicht stellte er am Donnerstag fest: "Wir haben trotz allem für uns zwei erfolgreiche Tage gesehen." Das geht auch über die bisherigen Medaillenerfolge hinaus: "Wenn wir zum Beispiel Mailaika Mihambo sehen, dann können wir uns als DLV auch freuen. Wir hatten im Zehnkampf drei Athleten, die Weltklasseleistungen erbracht haben, die bisher immer bei einer EM zu Medaillen gereicht haben."

<link btn>Mehr zur EM

<link>Das Buch zur EM in Zürich. Die schönsten Bilder, die spannendsten Storys auf 144 Seiten. Jetzt bestellen.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024