Embaye Hedrit will die EM-Norm packen
"Das war schon brutal, 190 Kilometer pro Woche zu laufen. Da habe ich mich manchmal gefragt, ob ich es durchhalten werde", erzählte Embaye Hedrit (LG Braunschweig) einen Tag vor seinem großen Auftritt beim morgigen Düsseldorfer Marathon im Rückblick auf das Training im südafrikanischen Potchefstroom.

Embaye Hedrit versucht sich im Marathon (Foto: Gantenberg)
"Bei 25 Grad im Schatten habe ich dort von Anfang Februar bis Mitte März mit Carsten Eich und Martin Beckmann trainiert, es war einfach hammerhart. Mehrere Läufe über 30 Kilometer, einmal sogar bis 35 Kilometer, da wusste ich hinterher, was ich geleistet hatte."Hart war es vor allem, weil der aus Eritrea stammende 30-Jährige bisher noch nicht an ein solches Trainingspensum gewöhnt war. Im vorigen Jahr hatte er schon mal den Umfang erhöht, war damals auf 150 Kilometer gekommen. Damit wollte der frühere Bahnläufer langsam seine Hinwendung zum Straßenlauf und zum Marathon bewerkstelligen. 2005 blieb es allerdings noch bei den Bahnerfolgen, mit einem dritten Rang bei der Deutschen Meisterschaft in Bochum-Wattenscheid über 5.000 Meter (14:01,72 min) und einem vierten Rang bei der Deutschen Meisterschaft in Koblenz über 10.000 Meter (30:12:58 min).
Schleimbeutelentzündung überwunden
Für dieses Jahr allerdings stand sein Ziel klar fest. Er wollte seinen ersten richtigen Marathon absolvieren. Der erste Versuch 2004 bei "Rund um den Baldeneysee" in Essen war missglückt, weil er die "Pflicht" jedes Marathonläufers vergaß, rechtzeitig zu trinken. Diesen Fehler will er diesmal in Düsseldorf nicht wiederholen.
Doch ganz komplikationslos verlief die Zeit nach dem südafrikanischen Trainingslager auch nicht. "Vor zwei Wochen bekam ich plötzlich eine Schleimbeutelentzündung am rechten Knie." Und in Nürnberg, wo Embaye Hedrit wohnt, traf er dann in der Arztpraxis auch Carsten Eich, der sich ebenfalls mit gesundheitlichen Problemem herumschleppte.
Carsten Eich musste dann den Düsseldorfer Marathonstart absagen. "Ich wollte das nicht, und bin glücklich, dass es mir gelungen ist, wieder fit zu werden", sagt Embaye Hedrit. Doch ein wenig vorsichtiger wird er den Marathon angehen, so etwa 67:10 Minuten sind für den Halbmarathon geplant, was eine Kilometerzeit von 3:11 bis 3:12 bedeutet. Vom vorhergesagten warmen Wetter lässt er sich nicht beirren. "Wir müssen bei jedem Wetter laufen, so oder so. Hauptsache ist, dass es nicht regnet." Und das wird es wohl nicht. Die Chance auf die EM-Norm von 2:14 Stunden bestehen also für den grazilen Athleten. Abgerechnet wird am Sonntag.
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