US-Sprinter von "schwarzem Pferd" geschlagen
Die ganz schnellen Zeiten blieben im 100-Meter-Finale der WM in Paris aus. Das machte aber allein schon das Foto-Finish wett. Kim Collins von der Insel St. Kitts & Nevis gewann das enge Rennen in 10,07 Sekunden und ließ drei Konkurrenten um nur eine Hundertstel hinter sich. Auffallend: die US-Sprinter standen am Ende ohne Medaille da.
Kim Collins, das "schwarze Pferd" (Foto: Kiefner)
Tim Montgomery (10,11 sec) und Bernard Williams (10,13 sec) landeten auf den Plätzen fünf und sechs. Damit gingen die US-Amerikaner zum ersten Mal seit der WM 1995 in Göteborg wieder über 100 Meter leer aus.Der Einlauf davor mit Kim Collins vor Darrel Brown (Trinidad & Tobago; 10,08 sec) sowie Darren Campbell (Großbritannien; 10,08 sec) hätte wohl bei den Wettbüros eine Traumquote eingebracht.
"Es war ein sehr offenes Rennen", analysierte der frischgebackene Weltmeister, "vor der WM hatte ich mir vorgenommen, ins Finale zu kommen. Gold hatte ich nicht erwartet, auch wenn ich es gewollt habe. Ich wollte das schwarze Pferd' im Feld sein, deshalb habe ich mich für ein dunkles Trikot entschieden. Die Bahn eins war sehr gut für mich, es hat mir eine Menge Druck genommen."