WM-Splitter – Hochklassige 10.000 Meter
Der erste Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Paris ist Geschichte. Den Abschluss bildete ein packendes 10.000-Meter-Finale der Frauen mit Berhane Adere als Siegerin. Lesen Sie mehr darüber und weitere Disziplinsplitter aus dem "Stade de France"...
Berhane Adere bejubelt ihren Sieg in Paris (Foto: Kiefner)
10.000 Meter Frauen - FINALEAuf der letzten Runde führte die Äthiopierin Berhane Adere (30:04,18 min) die Entscheidung in beeindruckender Manier herbei und gewann das hochklassige Rennen mit der drittschnellsten Zeit der Geschichte. Sie überholte die lange Zeit stark auftretende Chinesin Sun Yingjie (30:07,20 min), die am Ende Silber mit Werknesh Kidane (30:07,15 min) einer weiteren Äthiopierin überlassen musste. Die Neu-Holländerin Lornah Kiplagat (30:12,53 min) verpasste nur knapp eine Medaille und musste sich mit der sechstschnellsten historischen Zeit trösten. Die Deutsche Sabrina Mockenhaupt verlor früh den Anschluss und stieg eingangs der zweiten Hälfte aus.
Sabrina Mockenhaupt: "Da ging gar nichts. Ich bin heute morgen mit Bauchschmerzen aufgewacht und hatte tierischen Durchfall. Der Arzt hat mir dann was gegeben und es ging besser. Nach 15 Runden war ich zwar noch im Bereich einer Zeit von 31:45 Minuten, habe aber gemerkt, dass es damit aber wohl nichts mehr wird. Ich wollte mich nicht selber noch mehr enttäuschen. Für die Zukunft muss ich lernen, mit dem Druck umzugehen."
800 Meter Frauen – Vorläufe
Maria Mutola (Mozambique) unterstrich mit der schnellsten Zeit (2:00,81 min) gleich ihre Vormachtstellung. Die Deutsche Claudia Gesell (2:01,06 min) reihte sich im selben Lauf gleich dahinter ein. Das überraschende Aus ereilte die US-Amerikanerin Jearl Miles-Clark (2:04,21 min), die den rechtzeitigen Antritt verschlafen hatte.
Claudia Gesell: "Ich wusste um meine Stärke, deshalb bin ich ruhig geblieben. Bei 500, 600 Metern wollte ich agieren, aber ich hätte einen großen Weg laufen müssen. Auf den ersten 400 Metern hatte ich noch schwere Beine. Ich habe mich schon sehr früh warm gemacht. Die zwei Minuten kann ich auf jeden Fall abrufen. Das Gefühl hat schon gepasst. Das Stadion ist sehr schön, die Stimmung ist gut."
3.000 Meter Hindernis Männer – Vorläufe
Drei von vier Kenianern schafften die Qualifikation. Mitfavorit Ezekiel Kemboi (8:18,09 min) gewann seinen Vorlauf ebenso wie der nach Katar übergesiedelte Saif Saaeed Shaheen (8:22,20 min). Der Tübinger Filmon Ghirmai war lange mit an der Spitze gelaufen, musste sich dann aber mit Platz neun und einer Zeit von 8:28,89 Minuten zufrieden geben.
Filmon Ghirmai (3000 m Hindernis): "Ich hoffe und denke, dass war nicht meine letzte WM. Ich habe gewusst, es wird schwer schwer werden, ins Finale zu kommen. Da kamen ja schon fünf Kenianer für in Frage. Damit ist der halbe Endlauf fast voll. Eine kleine Mini-Chance hatte ich aber. Deshalb wollte ich vorne couragiert mitlaufen. Das ist mir gelungen, auch wenn ich vielleicht den kleinen Fehler gemacht habe, oft außen auf Bahn zwei zu laufen. Die Vorbereitung war nicht optimal. Bis 25. Juli hatte ich noch Klausuren. Das werde ich vor Athen ändern und wahrscheinlich ein Freisemester nehmen. Ich bin heute viel sicherer gewesen als in München. Die Teilnahme dort und ein paar Starts bei großen Meetings haben Routine gegeben. Trotz allem war es ein Riesending, hier dabei gewesen zu sein."
100 Meter Frauen – Viertelfinale
Das Abtasten wurde ernst. Chandra Sturrup (Bahamas) bestach mit 10,98 Sekunden, Kelli White (USA) hielt 10,96 Sekunden dagegen. Torri Edwards (USA) und Zhanna Block (Ukraine) gewannen die weiteren Läufe in 11,08 Sekunden.
1.500 Meter Männer – Vorläufe
Keiner der Vorläufe brachte eine Zeit unter 3:40 Minuten. Die schnellste Zeit bot der Portugiese Rui Silva (3:41,35 min) an. Sein Rennen gewann auch der Favorit Hicham El Guerrouj (Marokko; 3:42,24 min).