Boris Henry kann weiter den großen Wurf planen
"Du hattest keine Probleme, oder?", fragte ein finnischer Journalist Boris Henry nach der Speerwurf-Qualifikation. "Nee, das sieht man doch", entgegnete der Saarbrücker. Mit 83,43 Metern – erzielt im ersten Versuch – sicherte er sich die Finalteilnahme und erzielte dabei in seiner Gruppe zugleich die Tagesbestweite. Sergey Makarov folgte mit 82,22 Metern dahinter. Die anderen beiden Deutschen, Christian Nicolay und Peter Blank, werfen in der zweiten Qualifikationsgruppe um 20.25 Uhr.
Boris Henry (Foto: Klaue)
Dabei war das eingetreten, wovor Henry am Tag vorher noch Angst gehabt hat. Pünktlich mit Beginn der Quali um 18.30 Uhr begann es zu regnen. Das mag der 29-Jährige gar nicht, wirft er doch mit Magnesium an der Hand, während viele Konkurrenten Klebemasse bevorzugen, die bei feuchtem Wetter Vorteile verschafft. "Die Franzosen haben schnell geschaltet und sofort die Speere unters Dach geschoben, als der Regen begann", lobte Henry, der am Mittwoch in Paris angekommen war, die Organisation. "Das hilft uns enorm. Wenn die Wicklung nicht nass wird, können wir auch einen Top-Wettkampf abliefern, selbst wenn es Bindfäden regnet." Nur für das kleine Wägelchen, mit dem die Speere zurückgefahren werden, müsse sich der Veranstalter noch etwas einfallen lassen. Von der Tribüne aus Kelli Whites Siegslauf beoachtet
Gestern hatte Boris Henry, der nicht im Athletendorf, sondern im Hotel wohnt, auf der VIP-Tribüne des Stade de France sitzend seine Freundin Kelli White beobachtet und gesehen, wie diese nach Gold über 100 Meter auch den Sieg über 200 Meter erlief. Sie werde jetzt aber nicht etwa abheben und "Faxen machen", sondern "zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen". Das ist die Staffel. Da möchte White ihr drittes Gold holen.
Auch Henry selbst ist in guter Form. "Es ist nur eine Frage der Zeit, wann ich einen 90-er schaffe. Wenn ich aber in Paris mit 86 oder 87 Metern eine Medaille hole, ist mir das auch recht." Die Tagesform werde entscheidend sein.