Erfolgreiche Irlandreise für Hammerwerferinnen
Insgesamt fünf 70-Meter-Würfe, ein erster, ein vierter und ein siebter Platz – das ist die Bilanz der drei Hammerwerferinnen der LG Eintracht Frankfurt beim Morton Memorial Meeting in Dublin. Nach zwei Wochen intensiven Trainings unternahmen sie am Freitag in der irischen Hauptstadt einen Formtest, der die beiden Olympia-Starterinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas optimistisch stimmen lässt.
Weltmeisterin Betty Heidler steigerte sich im fünften Durchgang auf 72,43 Meter und konnte damit den Wettbewerb für sich entscheiden. Vier gültige Versuche standen für sie am Ende zu Buche, viermal landete der Hammer jenseits der 70-Meter-Marke. “Vor dem Wettkampf hat es geregnet, deswegen war der Ring etwas nass und beim Einwerfen bin ich noch ein wenig mit dem linken Fuß weggerutscht. Im Wettkampf ging es dann aber, und besonders die letzten beiden Versuche haben sich gut angefühlt.”Auf dem zweiten Platz landete die Kroatin Ivana Brkljacic mit 72,38 Metern. Sie hatte im fünften Durchgang zunächst die Führung übernommen, bevor Betty Heidler sie noch um fünf Zentimeter übertrumpfen konnte. “Beim Wettkampf in Eugene Anfang Juni war das schon genauso. Deswegen haben wir uns hier im Spaß auch ein bisschen gegenseitig aufgezogen. Dann bekommt auch das Publikum etwas geboten“, gab die deutsche Olympiahoffnung nach der Veranstaltung lachend zur Auskunft.
Kathrin Klaas mit 70,21 Metern Vierte
Ebenfalls gut gelaunt beendete Kathrin Klaas ihren Wettkampf. Nachdem sie bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg noch ohne gültigen Versuch das Stadion verlassen musste, kam sie in Dublin mit 70,21 Metern bis auf wenige Zentimeter an ihre Saisonbestleistung heran. “Ich bin zufrieden, auch wenn es mich schon ein wenig ärgert, dass ich wieder nur Vierte geworden bin.”
Denn Kamila Skolimowska (Polen), Olympiasiegerin 2000 in Sydney (Australien), die lange die Konkurrenz anführte, warf mit 71,56 Metern noch weiter als die zweite deutsche Olympiateilnehmerin. Diese nimmt aus dem Wettkampf die Erkenntnis mit, dass durchaus noch mehr drin ist: “Wir sind auf einem guten Weg. Ich hatte Versuche, die links aus dem Sektor raus gingen, die wären noch weiter gewesen.”
Florence Ekpo-Umoh Fünfte über 400 Meter
Die dritte deutsche Starterin Andrea Bunjes war dagegen mit ihrem Auftritt weniger glücklich. Mit 61,66 Metern, knapp sechs Meter unter Saisonbestleistung, wurde sie Siebte und verließ nach ihrem letzten Versuch kopfschüttelnd den Ring.
Auch Florence Ekpo-Umoh (Erfurter LAC), die aus familiären Gründen nicht mit den weiteren Athletinnen der 4x400 Meter Olympiastaffel in Kühtai (Österreich) trainiert, hatte die Reise nach Irland angetreten. In einer Zeit von 52,79 Sekunden wurde sie Fünfte über die 400 Meter. Das Rennen gewann die Jamaikanische Meisterin Rosemary Whyte (51,53 sec).
Von Kienbaum über Wattenscheid nach Japan
Nach dem Ausflug auf die grüne Insel fliegen die Hammerwerferinnen wieder zurück ins Trainingslager nach Kienbaum, wo die letzte Phase der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele eingeläutet wird. Am 1. August steht ein Start bei der DAK Leichtathletik-Gala in Wattenscheid auf dem Terminplan, bevor es über Shibetsu (Japan) schließlich nach Peking (China) geht.
Nachdem Betty Heidler rund um die Deutschen Meisterschaften noch zahlreiche Medientermine zu bewältigen hatte, lässt sie es jetzt in dieser Hinsicht ruhiger angehen. “Seit Nürnberg habe ich bewusst keine TV-Termine wahrgenommen und nur wenige Telefoninterviews gegeben. Wir haben hart trainiert, jetzt fehlt nur noch ein wenig die Spritzigkeit. Aber auf der Leistung von heute kann man aufbauen.”